„Die Soldaten schlugen mich, dann schossen sie“

Einem Zwanzigjährigen ist in Wan offenbar von Soldaten in den Rücken geschossen worden. Mehmet Ali Nametoğulları berichtet über den Armeeübergriff, bei dem er lebensbedrohlich verletzt wurde.

Am 7. Februar wurde der zwanzigjährige Mehmet Ali Nametoğulları mit einer Schussverletzung im Rücken und Spuren von Misshandlungen schwer verletzt auf die Intensivstation eines Krankenhauses in Wan (tr. Van) eingeliefert. Offensichtlich wurde der junge Kurde von Soldaten angegriffen. Der Vorfall ereignete sich in der Gemeinde Arçak zwischen den Landkreisen Qerqelî (Özalp) und Rêya Armûşê (Ipekyolu). Trotz seinem weiterhin lebensbedrohlichen Zustand wurde er bereits im Krankenhaus vernommen.

Sein Vater Ismet Nametoğulları berichtet von seiner Aussage. Er habe gesagt: „Meine Schwester, die in Wan lebt, sagte, sie sei sehr krank und bat mich, sie zum Arzt zu bringen. Weil mein Fahrzeug nicht zugelassen war und aufgrund der Sperre wegen der Pandemie, wollte ich über das Dorf Keçanis nach Wan fahren. Als ich durch das Dorf fuhr, sah ich Soldaten, die eine Operation gegen Schmuggler durchführten. Ich dachte, wenn ich abhauen würde, würde alles noch schlimmer werden, also entschied ich mich anzuhalten. Als ich aus dem Fahrzeug stieg, sah ich die Soldaten schreiend auf mich zulaufen. Ein Soldat schlug mich zu Boden, ein anderer schoss mir aus vier bis fünf Metern Abstand in den Rücken. Als ich begriff, was geschehen war, schrie ich: ‚Warum habt ihr mich angeschossen, was habe ich euch getan.‘ Sie brachten mich ins staatliche Krankenhaus von Özalp. Von dort wurde ich nach Wan ins Krankenhaus gebracht.“

Der Vater erklärte, die Familie habe sich entschlossen, Anzeige zu erstatten. Aufgrund der bestehenden Lebensgefahr für seinen Sohn werde er binnen zwei Tagen erneut operiert werden müssen.