Defend Kurdistan: Delegation aus Europa zu Gesprächen in Hewlêr

Die „Friedensdelegation für die Verteidigung von Kurdistan“ aus Europa befindet sich zu Gesprächen mit politischen Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen in Südkurdistan.

Eine weitere internationale Delegation befindet sich zu Gesprächen mit politischen Parteien und zivilgesellschaftlichen Organisationen in Südkurdistan. Mitglieder der aus Europa eingereisten „Friedensdelegation für die Verteidigung von Kurdistan“ (ku. Şanda Aştî ji bo parastina Kurdistan) sind Hafiz Ahmet Turhalli (Vorsitzender der Islamischen Gemeinde Kurdistans, CIK), Prof. Dr. Salar Basira, die Ärztin Dr. Zeynep Binici, Roonak Azîz, Glorioso Jun Saturay (Stichting Linangan), Daniel Kopp (Progressive Internationale) und Yilmaz Pêşkevin Kaba.

Die Delegation traf bisher mit der Freiheits- und Demokratiepartei Kurdistans, der Kommunistischen Partei Kurdistans und der Partei der Werktätigen Kurdistans zusammen. Alle drei Parteien sind gegen die Besetzung Kurdistans durch den türkischen Staat.

Wie Yilmaz Pêşkevin Kaba gegenüber ANF mitteilte, waren die Gespräche sehr konstruktiv. Die Parteienvertreter:innen hätten ihre Bereitschaft für einen kurdischen Nationalkongress und die Mitwirkung an Antikriegsaktivitäten erklärt. Zur Mission der Delegation erklärte Kaba, dass diese für Frieden und den Schutz Kurdistans eintrete. „Der Krieg gegen die Kurdinnen und Kurden muss beendet werden, die türkischen Besatzungstruppen müssen unverzüglich aus Kurdistan abgezogen werden“, so Yilmaz Pêşkevin Kaba. Die Gespräche werden heute weitergeführt.

Der KNK (Nationalkongress Kurdistan) und die KCK (Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans) haben wiederholt zu einer innerkurdischen Einheit gegen die Expansionsbestrebungen des türkischen Staates aufgerufen. Am Montag haben die HPG (Volksverteidigungskräfte) vor einem Eintritt der mit der Türkei kollaborierenden PDK (Demokratische Partei Kurdistans) in den Krieg gewarnt. Die HPG-Guerilla hat bisher große Bemühungen gezeigt, Gefechte mit den regulären Peschmerga-Einheiten und den Privatarmeen des Barzanî-Clans zu vermeiden. Die PDK hat bisher lediglich Unterstützung für die türkische Invasion geleistet. Aktuell deuten alle Anzeichen auf eine Vorbereitung der direkten Beteiligung der Barzanî-Truppen am Krieg in Metîna hin. Die HPG teilten dazu mit, bei einem Angriff auf ihre Stellungen notgedrungen reagieren zu müssen. Ein innerkurdischer Krieg ist das erklärte Ziel der Erdogan-Regierung.

Neben der „Friedensdelegation für die Verteidigung von Kurdistan“ hat sich eine internationalistische Delegation in den vergangenen Tagen an einem von der PDK verbotenen Protestmarsch nach Behdînan beteiligt und danach die selbstverwaltete Gemeinde Binarê Qendîl besucht. Einer internationalen Arbeitsbrigade ist am Montag von der PDK die Ausreise aus Südkurdistan ins Autonomiegebiet Nord- und Ostsyrien verweigert worden.