Colemêrg: 16-Jähriger von Soldaten erschossen
Türkische Soldaten haben in der nordkurdischen Provinz Colemêrg einen 16-jährigen kurdischen Jugendlichen beim Sammeln von Eicheln erschossen.
Türkische Soldaten haben in der nordkurdischen Provinz Colemêrg einen 16-jährigen kurdischen Jugendlichen beim Sammeln von Eicheln erschossen.
Drei Jugendliche wurden am Montag gegen 15.00 Uhr von türkischen Soldaten angegriffen, als sie zwischen den Dörfern Evran (türk. Yeşilova) und Bêruh (Anadağ) in der nordkurdischen Provinz Colemêrg (Hakkari) Eicheln sammelten und picknicken wollten. Der 16-jährige Özcan Erbaş wurde von den Soldaten durch einen Schuss in den Rücken getötet.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Mezopotamya berichtet der Onkel von Özcan Erbaş, Sabri Erbaş: „Sie sind zu dritt oder zu viert nach Bêruh gegangen, um Eicheln zu sammeln und ein Picknick zu machen. Als sie dort ankamen, eröffneten die Soldaten das Feuer. Sie schossen von den Stützpunkten Mamreşan (Bağlıca) und Gerdin aus. Als wir davon hörten, gingen wir los, um unseren angeschossenen Neffen zu holen. Wir haben etwas mit den Soldaten gestritten. Sie haben uns nicht erlaubt, ihn anzufassen. Sie haben nicht einmal geholfen. Ich habe ihn auf meinem Rücken getragen. Er hatte einen Einschuss im Rücken. Wir brachten ihn zur Autopsie ins Krankenhaus von Hakkari."
Der HDP-Abgeordnete Sait Dede bestätigte den Tod des Jugendlichen via Twitter und erklärte: „Wir wissen, dass man wieder versuchen wird, dieses Verbrechen unter dem Mantel der Straflosigkeit zu verbergen. Aber auch wenn ein Jahrhundert vergeht, werden wir Rechenschaft verlangen.“