Colemêrg: Zwölf Aktivisten inhaftiert
Zwölf in der vergangenen Woche in der nordkurdischen Provinz Colemêrg festgenommene kurdische Politiker*innen, Menschenrechtler*innen und Aktivist*innen sind inhaftiert worden.
Zwölf in der vergangenen Woche in der nordkurdischen Provinz Colemêrg festgenommene kurdische Politiker*innen, Menschenrechtler*innen und Aktivist*innen sind inhaftiert worden.
Letzte Woche Freitag stürmte die Polizei Wohnungen in Colemêrg (türk. Hakkari), in Şemzînan (Şemdinli), Çelê (Çukurca) und Gever (Yüksekova) und nahm 13 Personen im Rahmen von Ermittlungen gegen den Demokratischen Gesellschaftskongress (kurd. Kongreya Civaka Demokratîk – KCD, türk. Demokratik Toplum Kongresi – DTK) fest. Bis auf eine Person wurden am Dienstag alle Festgenommenen inhaftiert. Bei den Festgenommenen handelt es sich um den ehemaligen Ko-Bürgermeister von Colemêrg, Şükrü Çalli, die Leiterin der Zweigestelle des Menschenrechtsvereins IHD in Şemzînan, Pınar Yılmaz, und weitere Aktivist*innen.
KCD – Ausdruck der Selbstorganisierung
Der KCD fungiert als Dachverband politischer Parteien, zivilgesellschaftlicher Organisationen, religiöser Gemeinden sowie Frauen- und Jugendorganisationen. Entsprechend des basisdemokratischen Paradigmas der kurdischen Freiheitsbewegung stellt der KCD eine alternative Struktur der Selbstverwaltung auf Rätebasis dar. Der KCD besteht aus etwa 1000 Delegierten, von denen 60 Prozent durch die Bevölkerung direkt gewählt und 40 Prozent aus zivilgesellschaftlichen Organisationen benannt werden und ist in Kommissionen gegliedert. Aufgrund seiner radikaldemokratischen Prinzipien, die auf der Ideologie des demokratischen Konföderalismus basieren, wird der KCD vom Erdoğan-Regime trotz seiner vollkommen legalen Arbeit und Struktur systematisch kriminalisiert und verfolgt.