Brand nach Drohnenangriffen in Çemçemal

In Çemçemal bei Silêmanî ist ein bewaldetes Gebiet von türkischen Kampfdrohnen in Brand geschossen worden.

Türkische Militärgewalt in Südkurdistan

Im südkurdischen Silêmanî (Sulaimaniyya) ist ein bewaldetes Gebiet von türkischen Kampfdrohnen in Brand geschossen worden. Die Bombardierungen zielten auf das Umland der Ortschaft Tûteqela westlich von Silêmanî, teilten örtliche Behörden am Samstag mit. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, war zunächst unklar. Feuerwehr und Zivilschutz seien im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen.

Tûteqela liegt in der Gemeinde Axçeler im Distrikt Çemçemal. Nach Angaben des Ortsvorstehers Hemin Behcet gingen die Bomben auf das Dorf in den Mittagsstunden nieder. „Bisher liegen uns keine Erkenntnisse über Opfer vor“, sagte Behcet. Das Ausmaß des Sachschadens sei noch nicht absehbar.

Video: RojNews

Die Türkei bombardiert Südkurdistan beziehungsweise die Kurdistan-Region des Irak (KRI) seit Jahren. Angriffsziele sind Menschen, die vom türkischen Staat in irgendeiner Weise in Zusammenhang mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gestellt werden. Nach Angaben der in der Region ansässigen Friedensorganisation Community Peacemaker Teams (CPT Iraqi Kurdistan) sind seit Anfang des laufenden Jahres mindestens neun Zivilist:innen durch türkische Angriffe in Südkurdistan getötet worden.

Mitte Juni startete die Türkei zudem eine neue Besatzungsoffensive in der KRI. Seither kommt es täglich zu schweren Bombardierungen ziviler Siedlungsgebiete. Laut CPT wurden bereits mehrere Dörfer entvölkert, weiteren Ortschaft drohe dasselbe Schicksal. Die internationale Gemeinschaft ignoriert die Verbrechen der Türkei in ihrem Nachbarland.