In weiten Teilen des Mittleren Ostens bereiten sich die Menschen auf das Neujahrsfest am 21. März vor. Für das kurdische Volk hat Newroz eine ganz besondere Bedeutung, meint Bêzar Semsûr, einer der Kommandanten der Volksverteidigungskräfte (HPG) in den Bergen Kurdistans. Der Guerillakommandant hat sich gegenüber ANF zu seinen Erwartungen an das diesjährige Newroz-Fest geäußert.

Semsûr wünscht zunächst Abdullah Öcalan alles Gute zu Newroz und erläutert dann, warum dieser Tag aus seiner Sicht so besonders ist. Dabei geht er auf die Gefallenen ein, die zu Newroz ums Leben gekommen sind: „Was wir angesichts der Gefallenen empfinden, lässt sich mit Worten nicht ausdrücken. Unser Volk und die Jugend wissen, dass Newroz nicht nur eine Feier um ein Feuer ist. In philosophischer, ideologischer und soziologischer Hinsicht ist Newroz ein Aufruf an uns. Newroz bedeutet eine Wiedergeburt für uns. Die Teilnahme an Newroz ist für unser Volk eine Reaktion auf die Besatzung. Wenn die Menschen auf die Festplätze strömen, dürfen wir Mazlum Doğan, Zekiye Alkan, Rahşan Demirel, Müslüm Doğan, Evrim Demir und all die anderen nicht vergessen. Auch wenn es Schwierigkeiten und Hindernisse geben sollte, muss eine starke Teilnahme an Newroz stattfinden.“

Newroz in den freien Bergen

Der HPG-Kommandant Bêzar Semsûr fordert die kurdische Jugend auf, sich gegen die Unterdrückung durch den türkischen Staat zu wehren und in die Berge zu kommen: „Wir werden Newroz in den freien Bergen feiern. Es sind diese Berge und die Ideen von Rêber Apo [Abdullah Öcalan], die bei uns eine Entwicklung ausgelöst haben. Wir begehen jedes Newroz, als ob wir neu erschaffen worden sind. Deshalb müssen das kurdische Volk und insbesondere die Jugend ihren Kampf zu Newroz intensivieren. Das gilt allerdings nicht nur für Newroz, wir leben 365 Tage im Jahr mit den Ideen von Rêber Apo. Ihr solltet zu Newroz mit einem Geist der Vergeltung die Plätze füllen.“

Die Besatzer aus dem Land vertreiben

Semsûr wünscht auch den Gefangenen eines frohes Newroz und sagt: „Eine physische Trennung ist nicht wichtig. Rêber Apo hat dafür gesorgt, dass wir das begriffen haben. Für uns ist selbst der Tod ohne Bedeutung, die Gefallenen leben für uns weiter. Wir lassen sie in unserem Kampf weiterleben, darauf basiert unser Widerstand. Mit diesem Kampfgeist werden wir die Besatzer aus unserem Land vertreiben. Wir werden Newroz in einer Weise begehen, dass ihnen nicht anderes übrig bleibt, als selbst bei Rêber Apo vorzusprechen. Unser Kampf wird sich wellenförmig ausbreiten. Wir werden 365 Tage Newroz feiern.“