Bayık: Eine historische Mission zur Verteidigung Kurdistans

In einer Videobotschaft hat Cemil Bayık (KCK) den Guerillawiderstand gegen die türkische Invasion als „legitimen Verteidigungskrieg“ für das kurdische Volk bezeichnet. Diejenigen, die sich diesem Kampf entziehen, sollten später nicht um Vergebung bitten.

Der Ko-Vorsitzende des KCK-Exekutivrats, Cemil Bayık, hat sich in einer Videobotschaft zum Guerillawiderstand gegen die andauernde Militärinvasion der türkischen Armee in den Medya-Verteidigungsgebieten geäußert. Bayık bezeichnete die Verteidigung der Regionen Zap, Metîna und Avaşîn durch die Volksverteidigungskräfte (HPG) und Frauenguerilla YJA-Star als eine „historische Mission“ zur Wahrung der „Errungenschaften Kurdistans und des kurdischen Volkes“. Niemand, der sich „in dieser schwierigen Phase“ dem Widerstand entziehe, sollte um Vergebung hoffen. „Dieser Kampf wird für Kurdistan und das kurdische Volk geführt. Es geht um einen Widerstand zur Verteidigung menschlicher Errungenschaften, dem sich alle Personen, die sich als kurdisch, patriotisch, revolutionär, sozialistisch und antifaschistisch bezeichnen, beistehen sollten“, so Bayık.

„Der türkische Staat will die kurdische Befreiungsbewegung liquidieren, weil die PKK die einzige Kraft ist, die sich dem Genozid an den Kurdinnen und Kurden entgegenstellt“, äußerte Bayık. Anzunehmen, die Besatzungsoperation in Zap, Metîna und Avaşîn richte sich lediglich gegen die PKK, ihre Guerilla und Bakur (Nordkurdistan), zeuge von Gedankenlosigkeit, die eine „ernsthafte Gefahr“ für die Gewinne Kurdistans darstelle. „Die Guerilla kämpft selbstlos gegen die Invasoren und leistet einen bedeutsamen Widerstand. Sie will die Besatzungspläne des türkischen Staates vereiteln und die erkämpften Erfolge Kurdistans und seines Volkes verteidigen. Es gab Weggefährt:innen, die ihr Leben in diesem entscheidenden Widerstand gegeben haben. Ich erinnere mich mit Respekt und Dankbarkeit an sie. Meinen Gruß richte an die Kommandant:innen, die diesen Krieg führen, und alle Kämpfer:innen an der Front. Sie alle erfüllen in einem historischen Bewusstsein ihre Pflichten für unser Volk und alle anderen unterdrückten Völker, für die Demokratie und freiheitliche Kräfte.“

Der Mittlere Osten sei heute Schauplatz des dritten Weltkrieges, führte Bayık weiter aus. Wie in vorausgegangen Kriegen stehe im Mittelpunkt die Vernichtung eines Volkes, aktuell die des kurdischen. „Der türkische Staat ist nicht in der Lage, aus alleiniger Kraft den Genozid an den Kurdinnen und Kurden zu vollziehen. Er wird sowohl auf der internationalen Arena als auch in Kurdistan selbst von verschiedenen Kräften unterstützt.“ Die PKK und ihre Guerilla seien aus einer „nationalen Verpflichtung heraus“ die Verteidigungskraft aller Teile Kurdistans, um die Auslöschung der kurdischen Existenz zu verhindern. Jede Person sollte diesen Kampf als den eigenen betrachten und eine klare Haltung zeigen.

„Wie Murat Karayılan bereits sagte, ist der von uns geführte Kampf ein legitimer Verteidigungskrieg, ein Krieg zum Schutz Kurdistans, des kurdischen Volkes und seiner Errungenschaften. Es ist ein Krieg für Demokratie und Freiheit. Wir verteidigen die Völker, die Werte der Menschheit. Diese Tatsache sollte das Bewusstsein aller bestimmen und dazu veranlassen, Teil dieses Widerstands zu sein. Gemeinsam die Errungenschaften Kurdistans zu verteidigen ist das, was von uns allen verlangt wird. Der Krieg in Kurdistan ist kein gewöhnlicher Krieg. Der faschistische und genozidale Staat der Türkei sagt ganz offen, dass er das kurdische Volk vernichten will. Er sagt nicht, dass sein Feindbild einzig die PKK und Bakur ausmachen. In diesem Sinn betrachten wir den gegenwärtigen Krieg als einen Krieg gegen die kurdische Nation.

Daher sollte das kurdische Volk sowohl in den vier Teilen Kurdistans als auch im Exil einen Platz in den Reihen des Widerstands einnehmen. Auf diese Weise gelingt es uns, das Blatt hin zum nationalen Befreiungskampf zu wenden. Denn die Politik gegen das kurdische Volk ist geprägt von genozidalem Kalkül. Somit ist der Guerillawiderstand dagegen ein Kampf für den Schutz der Existenz und des Lebens des kurdischen Volkes. Dies sollte das Selbstverständnis aller Kurd:innen, Sozialist:innen, Demokrat:innen, und Freiheitskämpfer:innen sein. Nur gemeinsam gelingt es uns, Kurdistan und seine Errungenschaften zu verteidigen. Wer sich dem Widerstand entzieht, diese Phase lediglich als Zuschauer:in verfolgt, handelt mehr als fahrlässig und lässt das kurdische Volk einen schweren Rückschlag erleiden. Angriffe des Feindes sind unser aller Angelegenheit. Das sollte jedem klar sein.“  

Was auch immer das kurdische Volk für seine Zukunft tue, um seine Existenz und sein Leben zu verteidigen, sei legitim und richtig. Besonders Frauen und junge Menschen sollten nicht aufhören, ihren Widerstand gegen die türkischen Invasoren fortzusetzen, fordert Bayık. „Und vergesst niemals diejenigen, die in diesem Kampf ihr Leben verloren haben. Sie nicht zu vergessen bedeutet, ihre Ideale zu verwirklichen. Jede*r Gefallene ist für uns ein Grund, uns zu organisieren und zu kämpfen. Das kurdische Volk benötigt nur Erfolg. Außer dem Erfolg wird nichts das kurdische Volk vor der Vernichtung retten und ein freies Leben ermöglichen.“