Baby stirbt wegen Mexmûr-Embargo

Im Flüchtlingslager Mexmûr ist ein fünf Monate altes Baby aufgrund fehlender medizinischer Versorgung gestorben. Das schwerkranke Kind konnte aufgrund des von der PDK über das selbstverwaltete Camp verhängte Embargo nicht ins Krankenhaus gebracht werden.

Seit mehr als zwei Monaten halten die Sicherheitskräfte der südkurdischen Regierungspartei PDK das Flüchtlingslager Mexmûr unter Blockade und hindern die Bevölkerung am Verlassen des Camps. Aufgrund des Embargos wird die medizinische Versorgung im Flüchtlingslager für die 13.000 Bewohner*innen immer katastrophaler. Insbesondere für Alte, schwer und chronisch Kranke, Schwangere und kleine Kinder stellt diese Situation eine akute Bedrohung dar.

Aufgrund des Embargos konnte die fünf Monate alte Zeryan Bulut nicht rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht werden. Am Samstag verstarb sie aufgrund von Atem- und Herzproblemen. Ärzte betonen, ihr Tod wäre vermeidbar gewesen, wenn sie rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht worden wäre. Die Familie versuchte schon seit einem Monat, das Krankenhaus aufzusuchen, wurde aber immer wieder von den Sicherheitskräften der PDK daran gehindert. Als sich gestern ihr Zustand verschlechterte, versuchten die Eltern die kleine Zeryan trotz allem nach Hewlêr (Erbil) zu bringen. Sie wurden erneut von den Sicherheitskräften gestoppt und stundenlang mit dem schwerkranken Kind festgehalten. Nach Stunden des Wartens und Diskutierens konnten sie schließlich nach Hewlêr weiterreisen. Aufgrund der Verspätung konnte Zeryan jedoch nicht mehr gerettet werden.