Mexmûr: Medikamente gehen aus

Das Gesundheitskomitee des selbstverwalteten Flüchtlingslager Mexmûr im Nordirak warnt vor einem Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung. Aufgrund des Embargos gehen dem Camp die Medikamente aus.

Das selbstverwaltete Flüchtlingslager Mexmûr steht seit 57 Tagen unter einem Embargo durch die südkurdische Regierungspartei PDK. Nun zeichnen sich durch das Embargo verursachte Versorgungsengpässe ab. Das Gesundheitskomitee des Camps veranstaltete gestern eine Pressekonferenz zur immer schwieriger werdenden medizinischen Versorgung der Bewohner*innen. An der Pressekonferenz nahmen Ärzt*innen und Arbeiter*innen aus dem Gesundheitsbereich teil.

Etwa 13.000 Menschen vom Embargo betroffen

Dimen Bilen vom Gesundheitskomitee erklärte, dass die rund 13.000 im Camp untergebrachten Menschen in ihrem Leben durch das Embargo massiv eingeschränkt sind: „Kranke, die in Hewlêr im Krankenhaus behandelt werden müssten, können die Stadt nur unter schwierigsten Bedingungen erreichen oder werden von den Sicherheitskräften wieder zurückgeschickt. Zwei Babys sind deswegen bereits im Mutterleib gestorben. Wegen des andauernden Embargos wird die Versorgung mit dringend benötigten Medikamenten immer schwieriger.“ Das Gesundheitskomitee fordert die Aufhebung des Embargos.

Seit Juli steht das Flüchtlingslager Mexmûr unter einem umfassenden Embargo. Die Ermordung des türkischen Geheimdienstveranwortlichen für Südkurdistan Osman Köse am 17. Juli in Hewlêr wurde von Verantwortlichen der Demokratischen Partei Kurdistans (PDK) zum Vorwand genommen, das selbstverwaltete Flüchtlingscamp von der Außenwelt abzuschotten.