Aus IS-Gefangenschaft befreite Eziden erreichen Şengal

Drei ezidische Frauen und 18 Kinder, die von den Demokratischen Kräften Syriens aus der IS-Gefangenschaft befreit wurden, sind zurück in ihrer Heimat Şengal.

Die Befreiungsoffensive „Gewittersturm Cizîrê“ gegen die letzten Überreste der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) steht unmittelbar vor ihrem Abschluss. Die Terrorgruppe ist in Ostsyrien militärisch besiegt, da sich zwischen den Islamisten jedoch noch immer Zivilisten befinden, gehen die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sehr vorsichtig vor. In wenigen Tagen wird es mit dem IS in der gesamten Grenzregion zum Irak zu Ende sein. Seit Dezember haben bereits Zehntausende Menschen das ehemals vom IS besetzte Gebiet verlassen. Täglich werden weitere Menschen in sichere Gebiete gebracht.

Drei ezidische Frauen und 18 Kinder zurück in Şengal

Unter ihnen sind auch Eziden, die beim Überfall des IS auf das Hauptsiedlungsgebiet Şengal im August 2014 verschleppt wurden. Von den bisher rund 30 aus der IS-Gefangenschaft befreiten Angehörigen der religiösen Minderheit sind seit heute 21 Eziden zurück in ihrer Heimat. Die drei Frauen und 18 Kinder wurden in Şengal von Hunderten Menschen jubelnd empfangen.

Irakische Grenzeinheiten behindert Übertritt

Bevor die Frauen und Kinder Şengal erreichen konnten, wurden sie zunächst jedoch von irakischen Grenzsoldaten daran gehindert, den Übergang zu passieren. Seit Ende Januar ist der von Guerilla- und YPG/YPJ-Einheiten nach dem Völkermord an den Eziden freigekämpfte humanitäre Korridor zwischen Şengal und Rojava geschlossen. Erst nach Protesten der Bevölkerung genehmigten die irakischen Militärs die Durchfahrt der Menschen, die nach fast fünf Jahren Gefangenschaft wieder in Freiheit sind.

Nach einem Zwischenstopp in Xanesor ging es mit dem Konvoi aus dem Hol-Camp im nordsyrischen Hesekê Richtung Sinune. Dort warteten bereits Tausende Menschen und empfingen die befreiten Eziden mit einer Begrüßungsfeier.