Am 27. Dezember wurde Cihan Can auf der Turgut-Özal-Allee in Amed (Diyarbakir) von einem Fahrzeug der Bereitschaftspolizei überfahren. Der 33-jährige Bauingenieur verstarb noch an der Unfallstelle. Die Aufnahmen einer Überwachungskamera dokumentieren den Vorfall.
Nach der Untersuchung der Unfallstelle erklärte die Verkehrspolizei das Opfer Can für mitschuldig. Dessen Angehörige akzeptierten diese Darstellung nicht und weigerten sich deshalb, das Untersuchungsprotokoll zu unterzeichnen.
Der Polizist, der den Mannschaftswagen lenkte, lieferte unterdessen bei seiner ersten Vernehmung eine besonders absurde Begründung: Er habe das Opfer für einen Holzblock gehalten. Der Polizeibeamte erklärte, dass er regelmäßig Einsätze auf der Strecke fahre, auf der sich der Unfall ereignete, weil sich dort die HDP-Zentrale befinde. In der Nähe liege außerdem eine Bäckerei, von deren Eingangsbereich von Zeit zu Zeit Holzblöcke, die als Brennholz verwendet werden, in Richtung der Straße rollen würden. Es sei schon öfter vorgekommen, dass Polizeifahrzeuge deshalb über diese Blöcke fuhren.
Bäckerei widerspricht Polizeiaussagen
Die Mitarbeiter der Bäckerei widersprachen gegenüber der Nachrichtenagentur MA den Ausführungen des Polizisten. Zum einen befinde sich die Bäckerei mehr als zehn Meter entfernt vom Unfallort. Zum anderen sei es noch nie vorgekommen, dass Holzblöcke von der Bäckerei auf die Straße gerollt sind.