Şirnex: Ingenieur von Bohrturm erschlagen

Auf einem Erdölfeld im Gabar-Massiv in Şirnex ist ein Ingenieur von einem umgestürzten Bohrturm erschlagen worden. Weitere zwei Arbeiter wurden verletzt.

Ausgeplündertes Kurdistan

In der kurdischen Provinz Şirnex (tr. Şırnak) ist ein Ingenieur von einem umgestürzten Bohrturm erschlagen worden. Der Unfall ereignete sich am Sonntag auf einem Erdölfeld im Gabar-Massiv, Betreiber ist der staatliche Ölkonzern Turkish Petroleum Corporation (TPAO). Weitere zwei Arbeiter, die unter den Trümmern des Bohrturms begraben wurden, konnten vom Katastrophenschutz befreit und in ein Krankenhaus gebracht werden. Ob Lebensgefahr für sie besteht, war zunächst unklar. Wie es zu dem folgenschweren Unfall kommen konnte, solle nun Gegenstand kriminalpolizeilicher Ermittlungen sein, hieß es.

In Şirnex, das im südöstlichsten Winkel der Türkei und nur wenige Kilometer von der Grenze zum Irak entfernt liegt, befinden sich sehr große Reserven an Erdöl, vor allem in Gabar und Cûdî. Allein ein unter dem Gabar im Frühjahr vergangenen Jahres in einer Tiefe von 2.600 Metern entdecktes neues Öldfeld mit einer Kapazität von etwa 100.000 Barrel pro Tag ist fünfmal größer als die Reserven des größten Feldes des Landes, das auch als Gabar-Feld bekannt ist. Sein Potenzial wurde 2023 auf eine Milliarde Barrel und der Wert seiner Reserven auf rund 70 Milliarden Dollar geschätzt.

Die Qualität des Erdöls in Şirnex ist mit der des arabischen Öls vergleichbar, das das teuerste der Welt ist und nur minimale Verunreinigungen aufweist. Die Ausbeutung von Öl und anderen Rohstoffen in der Region ist ein Grund für die extreme Militarisierung Şirnexs und anderer kurdischer Provinzen.