Şengal: „Wille der Eziden soll respektiert werden“

Organisationen in Şengal haben ein weiteres Mal gegen den früher von der PDK kontrollierten Şengal-Rat und den ehemaligen Landrat protestiert und Forderungen gegenüber dem Irak erhoben.

An der vom Demokratisch-Autonomen Rat von Şengal organisierten Demonstration gegen die Einsetzung der alten PDK-Verwaltung haben heute viele Mitglieder der ezidischen Organisationen in der Şengal-Region teilgenommen. Angeführt wurde die Demonstration von einer Delegation der Şengal-Allianz und begann vor dem Gebäude des Volksrats von Sinune. Die Teilnehmer*innen, viele von ihnen Überlebende des Genozids an der ezidischen Bevölkerung vor vier Jahren, der erst durch den fluchtartigen Rückzug der PDK-Peschmerga möglich geworden war, riefen: „Es lebe Êzîdxan, Tod dem Verrat.“ Die Demonstration zog durch die Hauptstraßen von Sinune, wo sie in einer Kundgebung endete.


Dort wurde auch eine Erklärung vorgetragen, in der es unter anderem hieß: „Alle wissen es; die Völker in Şengal haben weder administrative, noch politische Rechte bezüglich ihrer eigenen Versorgung. Und alle wissen ebenso, dass das ezidische Volk 73 Massenmorde überlebt hat. Wir schützen die Menschenrechte und kämpfen für eben diese. Wir kämpfen dafür, dass diejenigen, die für die Entführung und Ermordung von vielen Ezid*innen verantwortlich sind, vor Gericht gestellt werden.“

Forderungen

In der Erklärung wurden folgende Forderungen an die irakische Regierung und die verantwortlichen Personen gerichtet:

„Wir sagen nein zur Rückkehr der alten Şengal-Verwaltung, die durch Barzanîs Şengal-Politik den 73. Massenmord verursachte.

Als Menschen von Şengal wollen wir uns selbst verwalten. Wir akzeptieren nicht, dass andere unser Volk vertreten.

Wir richten uns an die föderale Regierung und an die Menschenrechtsinstitutionen: Die Menschen von Şengal sollen am Şengal-Rat teilnehmen können.

Wir appellieren an die Menschenrechtsorganisationen und die verantwortlichen Stellen. Die politischen Pläne für Şengal müssen sofort fallengelassen und dem Willen der ezidischen Bevölkerung Respekt gezollt werden.“