80 Festnahmen nach Sturm auf türkischen Stützpunkt
In Südkurdistan sind nach der Erstürmung einer türkischen Militärbasis am vergangenen Samstag durch die aufgebrachte Bevölkerung knapp achtzig Menschen festgenommen worden.
In Südkurdistan sind nach der Erstürmung einer türkischen Militärbasis am vergangenen Samstag durch die aufgebrachte Bevölkerung knapp achtzig Menschen festgenommen worden.
Nachdem am vergangenen Samstag eine aufgebrachte Menschenmenge den türkischen Militärstützpunkt Sire in Südkurdistan gestürmt und verwüstet hat, sind in Behdînan, Dihok, Şîladizê (Shiladze) und Dêrelûk (Deralok) knapp achtzig Menschen von Sicherheitskräften der PDK festgenommen worden, darunter auch Journalisten und Politiker.
Wie Guhdar Zêbari vom Zentrum zum Schutz der Rechte von Journalisten (METRO) mitteilte, ist er zusammen mit einigen Mitgliedern der Gorran-Partei freigelassen worden. Weiterhin festgehalten werden nach Zêbaris Angaben ungefähr fünfzig Personen.
Unter den Festgenommenen befinden sich drei Mitglieder der „Neue Generationsbewegung“ sowie der Partei Tevgera Azadî.
Der Aufstand in Şîladizê
Zu dem Aufstand am vergangenen Samstag war es in der Gemeinde Şîladizê nahe der Stadt Amêdî im Gouvernement Dihok gekommen. Eine aufgebrachte Menschenmenge stürmte dort die türkische Militärbasis Sire und setzten alle Fahrzeuge, Munitionslager und Rüstungsgut in Brand, unter anderem auch deutsches Militärgerät.
Die Luftwaffe der Türkei fliegt nahezu täglich Angriffe auf die Region. Betroffen sind neben den Medya-Verteidigungsgebieten unter Kontrolle der Guerilla auch zivile Siedlungsgebiete. Vor einer Woche starben vier junge Männer bei türkischen Luftschlägen in der nahegelegenen Gemeinde Deralok. Im benachbarten Hetutê wurden am Freitag die Leichen von zwei Zivilisten entdeckt, die wenige Tage zuvor einen türkischen Luftangriff nicht überlebten. In den letzten drei Jahren sind allein in der Region Amêdî 23 Zivilisten bei gezielten Angriffen der türkischen Armee ums Leben gekommen.