Die türkische Armee verlegt weiteres Rüstungsgut in ihre Militärbasis in der Gemeinde Şîladizê (Shiladze). Das meldet die in Südkurdistan ansässige Nachrichtenagentur RojNews unter Berufung auf lokale Quellen. In dem Ort nahe der Stadt Amêdî (Amediye) im Gouvernement Dihok befindet sich der von der Türkei betriebene Militärstützpunkt Sire, der am Samstag von der ansässigen Bevölkerung gestürmt worden war.
Aus Protest gegen die türkische Militärpräsenz im Land sowie die fast täglichen Luftangriffe auf zivile Siedlungsgebiete in Südkurdistan, bei denen in den letzten drei Jahren allein in Amêdî mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen sind, strömten zahlreiche Menschen auf das Gelände der Basis und setzten Gebäude, Munitionslager und Militärfahrzeuge in Brand. Türkische Soldaten schossen daraufhin in die Menschenmenge, zwei Demonstranten - darunter auch ein 13-jähriger Junge - starben im Kugelhagel. Ein 60-jähriger Bewohner der Gemeinde erlitt am Rande einen tödlichen Herzinfarkt, als Kampfjets der türkischen Luftwaffe im Tiefflug über den Demonstranten kreisten.
Unterdessen sollen Dutzende Asayisch-Einheiten nach Şîladizê verlegt worden sein, welche die Sicherheit der Militärbasis gewährleisten sollen. Das berichteten Bewohner der Gemeinde gegenüber RojNews. Demnach werden auch die Ein- und Ausgänge des Ortes von südkurdischen Sicherheitskräften überwacht.