Aufstand in Südkurdistan: Menschen stürmen türkische Militärbasis

Die Proteste gegen türkische Luftangriffe auf zivile Siedlungsgebiete in Südkurdistan werden immer lauter. In Şîladizê stürmte die Bevölkerung eine türkische Militärbasis. Die Zäune des Stützpunktes wurden niedergerissen, Fahrzeuge in Brand gesetzt.

Langsam aber sicher baut sich in der südkurdischen Stadt Amêdî (Amediye, Gouvernement Dihok) eine Protestwelle auf. Dort stürmte die Bevölkerung der Gemeinde Şîladizê am Samstag die türkische Militärbasis Sire. Die Luftwaffe der Türkei fliegt nahezu täglich Angriffe auf südkurdisches Territorium. Betroffen sind neben den Medya-Verteidigungsgebieten unter Kontrolle der Guerilla auch zivile Siedlungsgebiete. In den letzten Tagen starben bei Luftangriffen auf die Region mehrere Zivilisten.

Bei der Stürmung des Militärstützpunktes rissen die Menschen die Zäune nieder und bewarfen das Gelände mit Steinen. Mehrere Fahrzeuge wurden in Brand gesetzt. Trotz Behinderungsversuchen südkurdischer Sicherheitskräfte gelang es den Protestierenden, die Barrieren zu durchbrechen.

Türkische Soldaten flüchten aus Basis

Die diensthabenden Soldaten der türkischen Armee haben die Militärbasis unterdessen fluchtartig verlassen. Zwei Soldaten wurden von den Protestierenden aufgegriffen und an die lokalen Sicherheitskräfte übergeben. Die Menschen der Region fordern den Rückzug der türkischen Armee aus Südkurdistan. Der Protest hält zur Stunde weiterhin an.