Mindestens 16 Personen wurden am Samstag in der nordkurdischen Provinz Sêrt (türk. Siirt) bei polizeilichen Razzien festgenommen. Was den Betroffenen zum Vorwurf gemacht wird, ist allerdings unklar. Die Hausdurchsuchungen fanden zeitgleich in mehreren Landkreisen von Sêrt statt.

Bisher stehen lediglich die Identitäten von elf Personen fest, die sich seit über 24 Stunden in Gewahrsam befinden. Dabei handelt es sich nach vorliegenden Informationen um Adalet Özer, Nevzat Elçi, Mahsun Polat, Mehmet Şefik Bilenç, Müşerif Dalkılıç, Sait Özbay, Kemal Cengiz, M. Şirin Altan, Şevket Dalkılıç und Şefik Bilen.

Wie aus Sêrt gemeldet wird, wurden acht der Festgenommenen inzwischen an ein Bereitschaftsgericht am Justizpalast in der gleichnamigen Provinzhauptstadt überstellt. Um wen es sich dabei handelt, ist nicht bekannt.

Die Erdoğan’sche Repressionsmaschine läuft seit den einseitig abgebrochenen Friedensverhandlungen durch die türkische Seite im Juli 2015 auf Hochtouren. Nahezu täglich werden Festnahme- und Verhaftungswellen gegen den kurdischen Teil der Bevölkerung initiiert. Zehntausende Menschen sind wegen vage formulierten „Terrorvorwürfen“ in Untersuchungshaft.