YJA Star inszenieren die Geschichte von Zîlan

Vor 28 Jahren sprengte sich die Guerillakämpferin Zîlan in einer türkischen Militäreinheit in Dersim in die Luft und setzte damit ein Fanal für die kurdische Freiheitsbewegung. Kämpferinnen der YJA Star haben Zîlans Geschichte szenisch dargestellt.

Gedenken in den Bergen Kurdistans

Die YJA Star haben auf einer Gedenkveranstaltung zum 28. Todestag der Guerillakämpferin Zîlan (Zeynep Kınacı) mit künstlerischen Darbietungen an gefallene Revolutionärinnen der kurdischen Frauenbewegung erinnert. Bei der Veranstaltung in den Medya-Verteidigungsgebieten wurde szenisch dargestellt, welche Rolle Frauen in der Geschichte des Freiheitskampfes in Kurdistan eingenommen haben. Die Inszenierung der Geschichte von Zîlan, die sich 1996 in einer türkischen Militäreinheit in Dersim in die Luft sprengte und damit ein Fanal für die kurdische Befreiungsbewegung setzte, erinnerte auch an den legendären Widerstand von Sakine Cansız im Foltergefängnis in Amed nach dem türkischen Militärputsch von 1980 und weitere Freiheitskämpferinnen. Mit Theater, Tanz, Musik und Gedichten wurde die Bedeutung der Aktion von Zîlan thematisiert.


Hintergrund: Mit Zîlans Aktion wurde eine neue Linie etabliert

Zeynep Kınacı war 24 Jahre alt, als sie sich am 30. Juni 1996 auf eigene Initiative bei einem Zapfenstreich der türkischen Armee im Zentrum der nordkurdischen Provinzhauptstadt Dersim in die Luft sprengte. Sie legte selbst das Ziel fest, machte die notwendigen Erkundungen und löschte als Einzelperson eine ganze Militäreinheit aus. Mit ihrer Aktion setzte die gelernte Krankenschwester, deren Nom de Guerre „Zîlan“ lautete, ein Fanal für die kurdische Freiheitsbewegung, insbesondere die Frauenbewegung.

„Der Feind führt einen totalen Krieg gegen uns. Unsere Antwort muss der totale Widerstand im Kampf für unsere Freiheit sein.” Dieser Satz stand in einem der Briefe, die Zîlan hinterließ, gerichtet an das kurdische Volk, die PKK, an Abdullah Öcalan, die kurdische Frauenbewegung, an die türkische Regierung, die Weltöffentlichkeit und internationale Institutionen. Ihre Aktion führte sie zu einer Zeit aus, in der der Vernichtungskrieg des türkischen Staates gegen die kurdische Bevölkerung ein unerträgliches Maß annahm und die Kampftaktiken der Guerilla sich immer wiederholten. Parallel dazu war ein gescheitertes Attentat auf Abdullah Öcalan in Syrien unternommen worden. Öcalan war von Überläufern wie beispielsweise Şemdin Sakık als Angriffsziel ausgewiesen worden, indem sie dem türkischen Staat suggerierten, dass die kurdische Bewegung nur durch seine Liquidierung zerschlagen werden könne.

Mit der Aktion von Zeynep Kınacı wurde innerhalb der kurdischen Freiheitsbewegung eine neue Linie etabliert, die Linie der Fedai, der opferbereiten Kämpferinnen und Kämpfer, die auch den Tod in Kauf nehmen, um ihr Ziel zu erreichen. Diese Opferbereitschaft ist zur ideologischen Grundlage der PKK und der Frauenpartei PAJK geworden.