„Kunstfreiheit muss auch für kurdische Kunstschaffende gelten“

In Berlin-Mitte ist am Donnerstag die Ausstellung REFLEXION von Ali Zülfikar eröffnet worden. Die Linksabgeordnete Gökay Akbulut forderte auf der Vernissage „Kunstfreiheit auch für kurdische Künstler:innen in Deutschland“ ein.

Vernissage: REFLEXION von Ali Zülfikar

In der Maigalerie der Jungen Welt in Berlin-Mitte ist am Donnerstag die Ausstellung REFLEXION von Ali Zülfikar eröffnet worden. Das Kunstprojekt der kurdischen Malers zeigt Porträts von historisch bedeutenden Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Kontexten, an denen sich bis heute die Geister scheiden. Es sind Politiker:innen, Philosoph:innen, Aktivist:innen, Künstler:innen, politische Denker:innen, die jeweils mit ihren eigenen Mitteln für eine bessere Welt gekämpft haben und kämpfen. Ali Zülfikar will ihr Leben und Werk respektvoll in Erinnerung rufen und eine Auseinandersetzung über das Medium der Kunst ermöglichen.


Im Vorfeld der Vernissage kam es in Berlin zu Sachbeschädigungen an Werbeplakaten für die Ausstellung. Beschädigt wurde das Kunstwerk „Schrei nach Freiheit“, auf dem Ali Zülfikar den kurdischen Vordenker Abdullah Öcalan porträtiert hat. Der Künstler hat inzwischen über seine Anwälte Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gestellt.


Die Bundestagsabgeordnete Gökay Akbulut (Die Linke) hielt bei der Vernissage eine Ansprache, in der sie auf die schwierigen Bedingungen im Kulturbereich in Europa hinwies. Für Kunst- und Kulturschaffende, die aus Kriegs- und Krisenregionen stammen, seien die Anforderungen und Bedingungen umso schwieriger und härter. „Die Repression gegenüber der kurdischen Community hier in Deutschland und die Kriminalisierung der Kurd:innen, die mit dem PKK-Verbot einhergehen, das verfolgen wir alle gemeinsam“, sagte Gökay Akbulut. In Deutschland gebe es antikurdischen Rassismus, auch angesichts der Zerstörung seiner Plakatwände spreche Die Linke im Bundestag dem Künstler Ali Zülfikar ihre ausdrückliche Solidarität aus. „Wir verurteilen diesen Angriff. Kunst- und Kulturfreiheit muss in Deutschland auch für kurdische Künstler:innen gewährleistet werden“, so die Abgeordnete.

Die Ausstellung mache auch auf die Situation der kurdischen Community in der Türkei und insbesondere der politischen Gefangenen aufmerksam, erklärte Gökay Akbulut weiter. Tausende Politiker:innen, Abgeordnete, Bürgermeister:innen seien seit Jahren inhaftiert, das brisanteste Beispiel sei der Fall des in „Schrei nach Freiheit“ porträtierten PKK-Begründers Abdullah Öcalan.

Kuratorin Petra Löschert