Konzert von Koma Ma in Ankara
Die kurdische Musikgruppe Koma Ma ist vor begeisterten Zuschauer:innen in Ankara aufgetreten. Kurdische Konzerte sind in der Türkei keine Selbstverständlichkeit.
Die kurdische Musikgruppe Koma Ma ist vor begeisterten Zuschauer:innen in Ankara aufgetreten. Kurdische Konzerte sind in der Türkei keine Selbstverständlichkeit.
In Ankara hat ein Konzert von Koma Ma stattgefunden. Die kurdische Musikgruppe widmete das Konzert der von der iranischen Sittenpolizei ermordeten Jina Mahsa Amini und allen kämpfenden Frauen. Die gut besuchte Veranstaltung im Nazim-Hikmet-Kulturzentrum am Samstagabend war der Auftakt zu einer Tournee durch die Türkei. Unter den Gästen war auch Mithat Sancar, Ko-Vorsitzender der Demokratischen Partei der Völker.
Das Konzert beinhaltete Interpretationen von Erdewan Zaxoyî, Eyaz Yûsif, Merûf, Reşîdê Cindî, Alî Baran, Îsa Berwarî und Şukrî Rêkanî sowie Lieder aus den Regionen Dersim, Behdînan und Botan. Wie bei kurdischen Konzerten üblich, hielten es die Zuschauer:innen nicht lange auf ihren Sitzen aus und tanzten. Immer wieder waren Freudentriller und Beifall zu hören. Zum Abschluss gab es Standing Ovations.
Mithat Sancar gratulierte Koma Ma zu ihrer Performance und hielt eine kurze Ansprache auf der Bühne, in der er auf die Bedeutung von Kunst und Kultur einging und sagte: „Wir bedanken uns bei allen, die zu diesem schönen Abend beigetragen haben. Für uns muss es ein grundlegendes Ziel sein, solche Abende zu wiederholen. Sie bedeuten gemeinsamen Kampf und Freude.“
Kurdische Konzerte sind in der Türkei keine Selbstverständlichkeit. Selbst Auftritte von weltweit bekannten Musiker:innen wie Aynur Doğan werden verboten. Auch das Jubiläumskonzert des kurdischen Kulturzentrums Mesopotamien (Navenda Çanda Mezopotamya, NÇM) im Dezember in Istanbul fiel der staatlichen Repression zum Opfer. Bei einer Repressionswelle gegen die kurdische Kulturbewegung im Juni letzten Jahres wurden 39 Personen festgenommen, vier Kunstschaffende wurden verhaftet. Auch Theateraufführungen von Stücken wie „Tartuffe“ von Moliere oder „Hohn der Angst“ von Dario Fo auf Kurdisch sind in den letzten Jahren verboten worden.