Guerillaband Awazê Çiya veröffentlicht neues Album

Die Guerillaband Awazê Çiya hat ihr mit Sorgfalt vorbereitetes Album „Botan” veröffentlicht. Das Werk enthält Klassiker aus der kurdischen Botan-Region und wurde den Menschen gewidmet, die beim Widerstand für Selbstverwaltung ums Leben gekommen sind.

Die Guerillaband Awazê Çiya hat ihr lange mit Sorgfalt vorbereitetes Album „Botan” veröffentlicht. Die Platte enthält zehn Klassiker der Bardentradition aus der kurdischen Botan-Region in der Provinz Şirnex (türk. Şırnak).

Das Album erschien nicht bei einem gewöhnlichen Label, sondern bei dem in Düsseldorf ansässigen und von Hakan Akay geleiteten Deutsch-Kurdischen Kulturinstitut. Die gemeinnützige Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die kurdische Kultur neu zu beleben, ihre spannende Diversität aufzuzeigen, sie im Rahmen unterschiedlicher Projekte in den kulturellen Diskurs einzubringen, Möglichkeiten für interkulturelle Begegnungen zu schaffen und den Austausch mit anderen Kulturvertretern anzuregen.

Produziert wurde Botan von Mehmûd Berazî, den viele spätestens seit Şervano, dem Lied des Widerstands von Rojava kennen. Die Vorbereitungszeit verschlug ganze drei Jahre, denn zunächst musste die Tradition der kurdischen Volksmusik der Botan-Region erforscht werden. Keine einfache Aufgabe inmitten von Kriegen und Angriffen der Türkei und ihren Verbündeten.

„Vor der Phase der Recherche teilten wir zunächst die Aufgaben unter den einzelnen Gruppenmitgliedern auf. Wir trugen alle bekannten Klassiker aus Botan zusammen, die wir finden konnten und setzten uns mit den Geschichten dahinter auseinander. Zu jedem Stück fand ein reger Austausch statt. Wir haben uns auf eine Auswahl von verschiedenen Gesangstilen verständigt, darunter Payîzok, Heyranok, Delal, Belûte, Dengbejî und Narînk. Danach begann die Studiozeit. Alle Stücke wurden im Studio Şehîd Zerdeşt aufgenommen“, erklärte Awazê Çiya.

Gewidmet wurde das Album Mehmet Tunç, Pakize Nayir, Asya Yüksel und allen anderen Gefallenen des Selbstverwaltungswiderstands in Nordkurdistan.