Für die Freiheit: „Ji bo Azadiyê” wird wieder gezeigt

Der kurdische Spielfilm „Ji bo Azadiyê” wird nach einer Corona-Zwangspause wieder gezeigt, unter anderem in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien, Jordanien, Japan, Rojava und Südkurdistan.

Der Film „Ji bo Azadiyê” (Für die Freiheit, englischer Titel: The end will be spectacular) von Ersin Çelik wird nach einer Corona-Zwangspause weiter auf Filmfestivals und in Kinos in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien und Japan gezeigt. Deutschland-Premiere feierte der auf wahren Begebenheiten beruhende kurdische Spielfilm im März in Berlin. Viele weitere geplante Aufführungen mussten wegen Corona-Lockdown verschoben werden.

In Jordanien findet die Erstaufführung auf dem Internationalen Filmfestival Amman in einem Freiluftkino mit arabischen und englischen Untertiteln statt. Da die Film-Crew nicht persönlich teilnehmen kann, gibt es eine Videobotschaft des Regisseurs Ersin Çelik.

Im Rahmen des 11. Kurdischen Filmfestivals London, das wegen der Corona-Pandemie nur online stattfindet, wird der Film am 5. und 6. September gezeigt. Im September und Oktober sind weitere Freiluft-Vorführungen in London geplant. In Tokio wird der Film mit japanischen Untertiteln gezeigt. Auch in Rojava und im Flüchtlingscamp Mexmûr in Südkurdistan sind Filmvorführungen angekündigt.

Gedreht wurde der Film in Kobanê. Seine Premiere feierte „Ji bo Azadiyê” auf dem 25. Internationalen Filmfestival im indischen Kalkutta. „Ji bo Azadiyê”, produziert von der Filmkommune Rojava und der katalanischen Dokumentarfilmerin Alba Sotorra, thematisiert den vom Dezember 2015 bis März 2016 andauernden Widerstand der zivilen Verteidigungseinheiten YPS gegen die Belagerung des türkischen Militärs in Sûr, der Altstadt von Amed (türk. Diyarbakir). Es ist die wahre Geschichte einer Gruppe junger Menschen, die Sûr nach Ausrufung der Ausgangssperre nicht verließen und ihr Viertel 100 Tage lang gegen die zweitgrößte NATO-Armee verteidigten. Das Drehbuch für den Film entstand auf der Grundlage von Tagebüchern der Toten und Zeugenaussagen der Überlebenden, von denen einige sogar im Film mitspielen.

Der HPG-Kämpfer Rûbar Şervan (Cihan Sever) spielt in „Ji bo Azadiyê”die Rolle des Kommandanten Çiyager Hêvî (Cihat Türkan), der den Widerstand gegen die türkische Belagerung von Sur anführte. Am 25. Oktober ist er in Heftanin bei der Verteidigung Südkurdistans gegen die türkische Besatzung ums Leben gekommen. Kurz zuvor konnte er noch eine erste Version des Films im Rohschnitt sehen.

Programm in Deutschland und der Schweiz

Dortmund: Schauburg Kino, 22. und 29. August, 18 Uhr

Kassel: Bali Kinos, 2. September, 16 Uhr

Düsseldorf: Filmkunstkino Metropol, 5. und 6. September, 16 Uhr

München: Monopol Kino, 7. und 8. September, 20 Uhr

Essen: Astra Luna Theater, 9. September, 20 Uhr

Braunschweig: Universum Kino, 30. September und 4. Oktober, 19.30 Uhr

Berlin: Babylon, 2. Oktober, 20 Uhr

Zürich: Arena Cinema, 8. September, 20 Uhr

Lausanne: Pathe Flon, 10. September, 19.30 Uhr

Basel: Kult Kino Ag, 13. September, 15 Uhr