DAANES fordert Sanktionen gegen die Türkei

Die Türkei bombardiert gezielt die zivile Infrastruktur in Nordostsyrien, um die Region zu destabilisieren und die humanitäre Krise zu verschärfen. Die DAANES fordert die internationale Gemeinschaft zu Sanktionen auf.

Gezielte Zerstörung der Infrastruktur

Die Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) hat in einer Mitteilung darauf hingewiesen, dass die Türkei gezielt öffentliche Gebäude und die zivile Infrastruktur in der selbstverwalteten Region angreift, um eine humanitäre Krise zu verursachen. Die fortgesetzten Angriffe seien völkerrechtswidrig und müssten bestraft werden, forderte die DAANES:

„Der türkische Besatzungsstaat und seine Banden setzen ihre Angriffe auf öffentliche Gebäude und Einrichtungen fort. Das Ziel ist, den Zugang der Bevölkerung Nord- und Ostsyriens zu Dienstleistungen zu verhindern. Die Türkei bezweckt mit den kontinuierlichen Angriffen, die Region zu destabilisieren und den IS und andere Banden wiederzubeleben und zu unterstützen.“

Zuletzt seien das Gebiet um den Tişrîn-Staudamm am Euphrat, ein Verwaltungsgebäude in der Gemeinde al-Hurriya, eine Zuckerfabrik in Dair Hafir und ein Elektrizitätswerk bombardiert worden. Dabei handele es sich um ein offenes Verbrechen:

„Internationale Abkommen zum Schutz öffentlicher Dienstleistungseinrichtungen und das Völkerrecht wurden verletzt. Damit einhergehend werden die Angriffe auf Nord- und Ostsyrien und insbesondere das Gebiet um Minbic fortgesetzt. Wir verurteilen diese Verbrechen, mit denen die Türkei die Region destabilisieren und terroristische Strukturen unterstützen möchte. Syrien erlebt eine historische Veränderung und die Bevölkerung braucht Solidarität. Die internationale Gemeinschaft und ihre Institutionen müssen gegen diese Verbrechen vorgehen und das Vorgehen der Türkei stoppen. Als Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien betonen wir, dass die kontinuierlich auf eine humanitäre Krise abzielenden Verbrechen der Türkei nicht ungestraft bleiben dürfen. Die Türkei muss zur Rechenschaft gezogen werden.“

Die DAANES wies darauf hin, dass bereits mit der Besetzung von Serêkaniyê (Ras al-Ain) im Oktober 2019 die Wasserversorgung von rund einer Million Menschen im Großraum Hesekê unterbrochen wurde. Mit den Angriffen auf den Tişrîn-Damm werde versucht, die Energie- und Wasserkrise zu verschärfen.

In der Mitteilung erklärt die DAANES außerdem ihre vorbehaltlose Unterstützung für den militärischen Kampf der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) gegen die türkischen Besatzungspläne: „Wir gedenken respektvoll der gefallenen Heldinnen und Helden und erinnern an die Versehrten dieses Krieges. Wir begrüßen die Unterstützung und die entschlossene Haltung der Bürgerinnen und Bürger Nord- und Ostsyriens.“