Türkische Drohne bombardiert Zuckerfabrik in Dair Hafir

Auf dem Gelände einer Zuckerfabrik in der westlich des Euphrat gelegenen Stadt Dair Hafir sind Bomben einer türkischen Kampfdrohne niedergegangen. Der Angriff verursachte große Zerstörung an dem Werk, Menschen wurden nicht verletzt.

Angriffe auf Infrastruktur

Auf dem Gelände einer Zuckerfabrik in der westlich des Euphrat gelegenen Stadt Dair Hafir sind Bomben einer türkischen Kampfdrohne niedergegangen. Der Angriff verursachte große Zerstörung an dem Werk. Menschen wurden nach bisherigem Kenntnisstand nicht verletzt.

Der Drohnenschlag gegen die Fabrik ereignete sich am Mittwochnachmittag. Da sich zu dem Zeitpunkt niemand in dem Werk aufhielt, kam niemand zu Schaden. Die Zukunft der Fabrik ist allerdings ungewiss. Da die Zerstörung massiv ist, wird bezweifelt, ob der Betrieb in naher Zukunft wiederaufgenommen werden kann. Es handelt sich um die einzige Zuckerfabrik in der Region.

Video zeigt die Zerstörung auf dem Gelände der Zuckerfabrik in Dair Hafir © Mansur Adalı / ANF

Die selbstverwaltete Stadt Dair Hafir liegt östlich von Aleppo und südlich von Minbic und gehört administrativ zum Kanton Tabqa. Sie befindet sich am Rande der wichtigen Autobahn M4, die das nördliche Syrien wie eine Lebensader durchzieht und eine strategische Versorgungsroute darstellt. Die Türkei und die von Ankara gesteuerte Dschihadistentruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) versuchen seit Anfang Dezember, die Stadt zu besetzen.

Gezielte Angriffe auf Infrastruktur

Der türkische Staat greift seit Jahren gezielt die Infrastruktur der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) an, um die Bevölkerung auszuhungern und zu vertreiben. Dabei ist die gezielte Zerstörung von Infrastruktur und zivilen Objekten nach Artikel 6 Absatz (c) des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) als Völkermord einzustufen. Dort heißt es, dass die vorsätzliche Schaffung von Bedingungen, die die physische Vernichtung einer Gruppe als Ganzes oder in Teilen als Völkermord gilt. Folgen haben diese Kriegsverbrechen für Ankara dennoch nicht, da diese von der internationalen Staatengemeinschaft weitgehend ignoriert werden.