Verband junger Frauen protestiert gegen türkische Angriffe

Trotz der Gefahr weiterer Angriffe sind hunderte Aktivistinnen vom Verband junger Frauen in Dirbêsiyê auf die Straße gegangen, um gegen die gesteigerten Militärangriffe der Türkei in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien zu protestieren.

Trotz der Gefahr weiterer Angriffe sind hunderte Mitglieder vom Verband junger Frauen am Sonntag in Dirbêsiyê auf die Straße gegangen, um gegen die gesteigerten Militärangriffe der Türkei in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien zu protestieren. „Unser Anspruch als Jugend ist die Aufrechterhaltung der Selbstverteidigung unserer Gesellschaft. Wir werden nicht in Hoffnungslosigkeit oder Ausweglosigkeit verfallen“, sagte Diyana Ebdullah. Der Selbstschutz der Völker in der Region sei Kernelement der Bewegung und wesentliches Moment ihres Handelns. „Das ist unsere Botschaft an unsere Gesellschaft und an die Besatzer“, so die Aktivistin.


Die Demonstration startete vor dem Sitz des Verbands junger Frauen und führte bis ins Stadtzentrum. Die beteiligten Frauen schwenkten Fahnen ihrer Organisation und Flaggen mit dem Konterfei des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan – Begründer der PKK, politische Geisel des türkischen Staates und zentraler Ideengeber der Revolution von Rojava. Das Motto des Protests, das auf einem blaufarbenen Fronttransparent zu lesen war und immer wieder auch lautstark von den Beteiligten skandiert wurde, lautete: „Jin, Jiyan, Azadî, Serbixe Azadî“ (zu Deutsch: Mit Jin, Jiyan, Azadî die Freiheit gewinnen). Diesen Titel trägt auch eine im Frühjahr von der Koordination der Gemeinschaft junger Frauen (Komalên Jinên Ciwan, KJC) im viergeteilten Kurdistan gestartete Kampagne zur Ausweitung der Frauenrevolution und Festigung feministischer und frauenbefreiter Ansätze.


Seit mehr als einer Woche eskaliert die Türkei ihre Militärgewalt gegen Nord- und Ostsyrien. Nach Angaben der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) wurden bis Donnerstag drei Zivilist:innen durch türkische Drohnen oder Granaten getötet, auch Kinder erlitten Verletzungen. Innerhalb von wenigen Tagen haben zwölf Kämpfer der YPG und des Militärrats von Minbic ihr Leben bei Drohnenangriffen verloren. Am Freitag wurde zudem ein Krankenhaus in Tel Rifat mit Granaten beschossen, vier Menschen wurden teilweise schwer verletzt.


„Wir fürchten uns nicht vor den Angriffen des Feindes“, betonte Diyana Ebdullah in einer abschließenden Ansprache. „Wir werden uns dem Terrorstaat Türkei nicht beugen und rufen die Bevölkerung auf, auf Grundlage der legitimen Selbstverteidigung zu reagieren. Wir werden niemals nachgeben, selbst wenn man Feuer und Bomben auf uns regnen lässt. Wir sind entschlossen, bis zum Ende Widerstand zu leisten.“ Die Demonstration endete mit der Parole „Bijî Bexwedana Gelan“ – Es lebe der Widerstand der Völker.

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