Frauenmarsch für Frieden und Freiheit

Bei der Großdemonstration der Frauen in Amed für sozialen Frieden und eine demokratische Lösung, hat ANF Eindrücke gesammelt, welche Perspektiven und Wünsche die Teilnehmerinnen antreiben.

Unser grösster Wunsch

Entsprechend dem Motto des Frauenmarsches „Für gesellschaftlichen Frieden und eine demokratische Lösung“ vereinte der offensichtlich sehnliche Wunsch nach Frieden alle Teilnehmerinnen. Die Bewegung freier Frauen (TJA) hatte die Großdemonstration in Amed (tr. Diyarbakır) organisiert, zu der sich tausende Frauen aus verschiedenen Städten der Türkei und Kurdistans versammelten. Der Protestzug ging vom Şemse-Allak-Park bis in das Ulu-Camii-Viertel in der historischen Altstadt von Sûr.

Kaum ein Moment verging, ohne dass lautstark Parolen wie „Jin, Jiyan, Azadî“ (dt. Frau, Leben, Freiheit) skandiert wurden und mittels Transparenten verliehen die Frauen ihren Forderungen nach Gleichheit, Frieden und Geschlechtergerechtigkeit Ausdruck. Als Symbol der Friedens trugen unzählige Frauen weiße Tücher, durch mitgeführte Bilder sorgten sie auch für die „Anwesenheit“ von verschwundenen und ermordeten Frauen wie Gülistan Doku und Narin Güran.

Das Programm der Frauenmarsches für Frieden umfasste viele, teil hochrangige Reden, wie beispielsweise von der DEM-Partei Ko-Vorsitzenden Tülay Hatimoğulları. Um ein vollständiges Bild der Großveranstaltungen zu vermitteln, ergänzt ANF diese um die Perspektiven einiger Teilnehmerinnen.

Nichts als Frieden

Die Frauen wurden nicht müde zu unterstreichen, dass ihr größter Wunsch der nach Frieden ist. Für viele ist dieser Wunsch eng mit der Freiheit des krudischen Volkes und des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan verknüpft. So sagte Beyca Abi, eine der Teilnehmerinnen: „Wir marschieren für den Frieden. Wir sind hier, weil wir wollen, dass das Volk Kurdistans frei ist. Wir wollen, dass Abdullah Öcalan frei ist. Dies ist ein Marsch für den Frieden. Es gibt Mütter, die von weit her gekommen sind, und ihre einzige Forderung ist Frieden. Ihre ausgestreckten Hände für den Frieden dürfen nicht unbeantwortet bleiben. Wir rufen den Staat von hier aus auf: Ergreift Maßnahmen für den Frieden. Unser einziges Ziel ist der Frieden, und wir werden weiter marschieren, bis wir dieses Ziel erreicht haben.“


Dieser Krieg muss enden

„Wir sind auf den Straßen, damit der Krieg endet und Frieden erreicht wird. Unser einziger Wunsch ist die Freiheit von Abdullah Öcalan und den Gefangenen im Gefängnis. Wir wollen, dass dieser Krieg jetzt endet. Frauen beanspruchen den Friedensprozess jetzt für sich. Wir wollen nicht länger getäuscht werden“, brachte Sadiye Tamur sowohl ihre Enttäuschung wie auch ihre klaren Forderungen zum Ausdruck.

Frieden und Freiheit

Fatma Balka erklärte: „Wir sind hier, damit die Unterdrückung unseres Volkes ein Ende hat. Das kurdische Volk muss endlich frei sein, und seine Rechte müssen anerkannt werden. Wir wollten vor vierzig Jahren Frieden, und wir wollen auch heute noch Frieden. Wir haben nie etwas anderes als Frieden gefordert. Solange es keinen Frieden gibt, wird das Sterben nicht aufhören. Wir wollen, dass der Verlust von Menschenleben ein Ende hat.“

Gülçin Karbuk fügte hinzu: „Wir kämpfen für Frieden und dafür, dass das Blutvergießen aufhört. Wir wollen nicht, dass noch mehr Mütter vor Kummer sterben. Rêber Öcalan hat einen edlen und bedeutungsvollen Schritt getan, aber die Türken haben keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen. Jeden Tag starten Kampfflugzeuge, und die Massaker gehen weiter. Der türkische Staat muss den von Rêber Öcalan initiierten Prozess unverzüglich aufnehmen. Wir wollen Frieden, aber sie wollen ihn nicht.“

Niemand sollte sterben

Sakine Altan sagte: „Unsere einzige Forderung ist Frieden. Wir wollen nicht, dass noch jemand stirbt. Es spielt keine Rolle, ob es sich um türkische, kurdische, alawitische, arabische oder lasische Menschen handelt, niemand sollte sterben, es muss Frieden geben. Wir wollen, dass dieser Krieg jetzt aufhört. Die Rechte des kurdischen Volkes müssen endlich anerkannt werden. Wir wollen, dass dieser Friedensprozess so schnell wie möglich zu einem positiven Ergebnis führt.“