TJK-E ruft zu Aktionen auf: Den Diktator verurteilen!

„Es ist endlich an der Zeit, das auf allen Ebenen Gewalt gegen Frauen ausübende faschistische Regime zur Rechenschaft zu ziehen. Es ist an der Zeit, den Feminizid zu stoppen und das Leben zu befreien“, erklärt die TJK-E und ruft zur Aktion auf.

Die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) ruft zu Aktionen in Berlin, Brüssel, Basel, Hamburg und weiteren Städten auf, um Frauenmorde zu stoppen und den Diktator Tayyip Erdogan anzuklagen. Die Aktionen finden im Rahmen der zum 25. November ausgerufenen Kampagne „100 Gründe, um den Diktator anzuklagen“ statt.

„Das patriarchale System legt es darauf an, Frauen und die um sie herum entstehende Kultur zu vernichten“, heißt es in dem Aufruf der TJK-E: „Dafür wird systematische Gewalt gegen Frauen ausgeübt. Frauen sind jederzeit von Mord, Folter, sexueller Belästigung und Vergewaltigung bedroht. Mit der Politik des faschistischen AKP/MHP-Regierung ist diese Gewalt in einen Feminizid ausgeartet. Es ist allgemein bekannt, dass Vergewaltigung, Belästigung, Verhaftung, Folter und Massaker zur grundlegenden Politik dieses Regimes gemacht geworden sind, um die Gesellschaft zur Kapitulation zwingen. Getötet werden damit nicht nur Frauen. Mit den Frauen wird die Menschenwürde getötet. Solange es Gewalt gegen Frauen gibt, wird das Gewissen der Menschheit mit Füßen getreten.“

Etatistische Tradition, staatlicher Terror

„Gewalt gegen Frauen wird durch die Tradition des Etatismus produziert. Es ist der Staat, der diese Tendenz des Patriarchats in den Vordergrund rückt, sie nährt, provoziert, aufstachelt. Was der türkische Staat unter Diktator Erdogan zunächst den Frauen und dann anderen Identitäten, Minderheiten, Glaubensgemeinschaften, Oppositionellen, also allen gesellschaftlichen Gruppen antut, ist Staatsterror. Nicht wenige Frauen sind im Zuge dieses Staatsterrors getötet, gefoltert oder vergewaltigt worden.“

Systematisch von 27 Männern vergewaltigt

„Zuletzt ist in Kercews eine Minderjährige von 27 Personen vergewaltigt worden, darunter Unteroffiziere und Polizisten. Die gleichen Stellen, die gestern den Vergewaltiger und Unteroffizier Musa Orhan geschützt haben, versuchen heute, das Geschehen in Kercews zu vertuschen. Bei diesem Vorfall ist ein weiteres Mal deutlich geworden, dass Vergewaltigung in dem faschistischen Regime unter Diktator Erdogan eine in Kurdistan angewendete Methode der Spezialkriegspolitik ist.“

Keine Frau ist allein

„Die dem Staatsterror ausgesetzten, vergewaltigten und ermordeten Frauen und Mädchen sind jedoch nicht allein. Das sollte nicht vergessen werden. Wir sind ihre Stimme.

Frauen sind heute stärker denn je. Frauen organisieren sich in dem von Abdullah Öcalan entwickelten Bewusstsein mit einem entsprechenden philosophischen Blickwinkel. Sie machen Politik, sie kämpfen. Am wichtigsten ist, dass sie in allen vier Teilen Kurdistans für ihre Selbstverteidigung sorgen und eine Widerstandskraft darstellen. Frauen fordern den Staatsterror heraus, sie blockieren den Faschismus. Sie verurteilen Gewalt nicht nur, sie zeigen die Stärke, Rechenschaft von den Mördern zu fordern. Die Gewalt soll aufhören, Feminizid soll auf internationaler Ebene als Verbrechen anerkannt werden.“

Rache durch Frauenbefreiung

„Es ist endlich an der Zeit, das auf allen Ebenen Gewalt gegen Frauen ausübende faschistische Regime zur Rechenschaft zu ziehen. Es ist an der Zeit, den Feminizid zu stoppen und das Leben zu befreien. Wir gedenken allen durch Staatsterror und Männergewalt getöteten Frauen und geben unser Wort, dass wir sie rächen werden, indem wir ein System der Frauenfreiheit aufbauen. Wir erwarten eine rege Beteiligung an unserer Kampagne und grüßen alle Frauen, die für ihre Freiheit kämpfen. Lasst uns gemeinsam den Staatsterror des AKP/MHP-Regimes stoppen. Lasst uns den Feminizid stoppen und lasst uns dafür kämpfen, dass er international als Verbrechen anerkannt wird. Schließen wir uns zusammen, damit Diktator Erdogan verurteilt wird!“

Wann und wo?

Folgende geplante Aktivitäten sind bisher bekannt:

Mittwoch, 9. Dezember

Hamburg, 15-17 Uhr, Infostand am S-Bahnhof Sternschanze

Donnerstag, 10. Dezember

Brüssel, 12 Uhr, Europarat, Rue De La Loi, 1000 Bruxelles

Berlin, 14.30 Uhr, Platz der Republik 1

Samstag, 12. Dezember

Basel, 13.30 Uhr, Theaterplatz