KJC: Junge Frauen sind patriarchalem Terror ausgesetzt

„Als Bewegung junger Frauen stellen wir uns demonstrativer Männlichkeit, Angriffen, Terror und Faschismus entgegen und sagen: Nein!“, erklärt die KJC und lädt junge Frauen auf der ganzen Welt ein, „Teil dieses Tanzes der Freiheit zu werden“.

Die Koordination der Gemeinschaft junger Frauen (Komalên Jinên Ciwan, KJC) hat eine schriftliche Erklärung zum bevorstehenden Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November herausgegeben. Wie die KJC in der Erklärung feststellt, war der Mord an den Schwestern Mirabal am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik ein Signal an alle Frauen: „Wenn ihr euch eine politische Identität schafft, eure Stimme erhebt, wenn ihr kämpft, dann werdet ihr ein solches Ende finden.“

Weiter heißt es in der Erklärung: „Heute wird versucht, Frauen mit der gleichen Art patriarchalem Terror zu unterwerfen. Am stärksten sind junge Frauen von dieser Terrorpolitik getroffen. Vor allem in Kurdistan werden alle Formen der psychologischen Kriegsführung eingesetzt, um junge Frauen zu brechen. Es werden verschiedene Arten von Gewalt an jungen Frauen erprobt und in der Gesellschaft verbreitet. Diese Gewalt äußert sich in Frauenmorden, Missbrauch von Minderjährigen, sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen. Sie äußert sich in der Schikane von Polizei und Militär, in Spitzelei und Festnahmen. Sie äußerst sich im Verschwindenlassen, in der Zwangsverheiratung von Minderjährigen, dem Rückgriff auf idealisierte Ideen von Ehe und Familie oder indem Frauen ihre gesellschaftlichen Errungenschaften wieder genommen werden.“

Aufruf an alle jungen Frauen zum Kampf gegen das Patriarchat

„So wie in der Geschichte mit dem Mord an den Schwestern Mirabal versucht wurde, Frauen wieder zurückzudrängen, soll heute mit den Morden an Frauen wie Leyla Agirî, Ipek Er, Gülistan Doku und Hevrîn Xelef das gleiche Signal gesendet werden“, stellt die KJC in der Erklärung fest und führt weiter aus: „Als Bewegung junger Frauen stellen wir uns diesen Männlichkeitsdemonstrationen, diesen Angriffen, dem Terror und dem Faschismus entgegen und sagen Nein. Wir rufen alle alle jungen Frauen in Kurdistan und im Ausland auf, sich am 25. November unserem ‚Nein‘ anzuschließen und gegen das Patriarchat zu kämpfen.“

Das Patriarchat durch Selbstverteidigung in die Ecke drängen

„So wie alle Frauen unabhängig von Muttersprache, Religion, Herkunft, Alter oder politischen Ansichten Zielscheibe des männlichen Terrors sind, so müssen auch wir junge Frauen uns zu einer gemeinsamen Front zusammenfinden, um die männliche Mentalität zu zerstören. Deshalb müssen am 25. November die Schülerinnen, die Arbeiterinnen, die Hausfrauen und die Arbeitslosen auf die Straßen und Plätze strömen. Alle sozialistischen, demokratischen, revolutionären, feministischen und ihre Heimat verteidigenden Organisationen junger Frauen müssen Schulter an Schulter auf der Straße sein und ‚Nein‘ zum patriarchalen Faschismus sagen. Unsere Selbstverteidigung muss das Patriarchat in die Ecke drängen. Dem Aufruf der KJK zum 25. November folgend, müssen auch wir als Front junger Frauen an jenem Tag aktiv werden.“

Teil des Tanzes der Freiheit werden

Die KJC betont, dass trotz aller Angriffe und der Versuche, junge Frauen in allen Lebensbereichen einzuschränken, ihre Rufe auf der ganzen Welt immer lauter zu hören sind: „Unsere unter Führung von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] entwickelte Ideologie der Frauenbefreiung hat die Möglichkeit eines anderen Lebens für alle unterdrückten und ausgebeuteten jungen Frauen geschaffen. Die Kämpferinnen in den Bergen und in den Städten sind die Vorreiterinnen dieses Kampfes.

Deshalb ist unsere Nachricht an alle jungen Frauen, die am 25. November ihren Standpunkt auf die Straße tragen, aber auch an alle, die sagen, ein anderes Leben sei nicht möglich, dass dieses andere Leben unter Führung der Frauen in den Bergen Kurdistans geschaffen wird. Wir laden alle Frauen ein, Teil dieses Tanzes der Freiheit zu werden, sich von allen Institutionen des Staates der Männer zu lösen und dem Faschismus der Männer einen letzten Hieb zu versetzen. Wir sagen einmal mehr ‚Nein‘ zum Faschismus der Männer und werden durch die Verteidigung der Frauen und der Gesellschaft mit unserem Kampf eine freie Zukunft aufbauen.“