Schweiz: Feminizid organisiert bekämpfen

Die kurdische Frauenbewegung in der Schweiz veranstaltet zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ein breites Programm aus Seminaren und Straßenaktionen.

Die Kurdische Frauenbewegung in der Schweiz (YJK-S) führt Aktionswochen zum internationalen Kampftag gegen Gewalt an Frauen durch. Das Veranstaltungsprogramm hat bereits am 8. November gestartet, bis Sonntag sind weitere Aktivitäten in verschiedenen Städten geplant. Die im Dachverband YJK-S zusammengeschlossenen örtlichen Frauenräte und -initiativen organisieren Veranstaltungen und Seminare, gemeinsam mit anderen Organisationen finden Kundgebungen und Demonstrationen statt.

Veranstaltung vom Frauenrat Rojbîn mit Yurdusev Özsekmenler in Aarau

Im kurdischen Gesellschaftszentrum in Aarau hat am Sonntag eine Veranstaltung mit der Exilpolitikerin Yurdusev Özsekmenler stattgefunden. Inhaltlich ging es um die Frage, wie Frauen und damit auch die Gesamtgesellschaft gegen Feminizid verteidigt werden können. Seda Can vom Frauenrat Rojbîn erklärte am Rande der Veranstaltung gegenüber ANF: „Es findet ein Feminizid statt und Frauen sind zunehmend von Gewalt betroffen. Als Kurdinnen kämpfen wir organisiert gegen das Leben, das uns vom kapitalistischen und patriarchalen System aufgedrängt wird. Wir organisieren unsere Selbstverteidigung und wollen ein genderbefreites und ökologisches System erschaffen. Mit dieser Entschlossenheit werden wir auch 25. November auf den Straßen sein und unsere Forderungen stellen.“

Wandbemalung gegen Gewalt an Frauen in Biel

In Biel haben Schweizer Aktivistinnen und das Rojava-Komitee mit Graffiti und Wandgemälden auf den Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht. Cindy, eine der beteiligten Aktivistinnen, erklärte gegenüber ANF, dass in der Schweiz seit Jahresbeginn 24 Frauen ermordet wurden. Der Kampf gegen Feminizid mache jedoch nicht vor Ländergrenzen Halt und müsse international geführt werden. In diesem Zusammenhang wies Cindy auch auf die gezielten Morde an politischen Aktivistinnen weltweit hin und nannte Hevrîn Xelef aus Rojava und Frauen aus Brasilien und Afghanistan als Beispiel.