„Samstagsmutter“ Emine Ocak nach Herzinfarkt auf Intensivstation

Emine Ocak, Mitbegründerin der Initiative der Samstagsmütter, die seit 1995 Aufklärung über das gewaltsame Verschwinden von Personen in staatlichem Gewahrsam fordert, liegt nach einem Herzinfarkt in einem Istanbuler Krankenhaus.

Mitbegründerin der Initiative der Samstagsmütter

Die Menschenrechtlerin Emine Ocak ist infolge eines Herzinfarkts ins Krankenhaus eingeliefert worden. Das machten Angehörige der Kurdin am Montag öffentlich. Laut Angaben ihrer Tochter Maside Ocak wird sie auf der Intensivstation einer Istanbuler Klinik medizinisch überwacht.

Die 1936 geborene Ocak erlitt den Herzinfarkt bereits am Freitag infolge einer akuten Ateminsuffizienz, erklärte Maside Ocak. Zivilgesellschaftliche Organisationen und zahlreiche Unterstützer:innen bekundeten in sozialen Medien ihre Solidarität mit Emine Ocak und ihrer Familie.

Am längsten andauernde Aktion zivilen Ungehorsams in der Türkei

Emine Ocak ist Mitbegründerin der Samstagsmütter, einer zivilgesellschaftlichen Initiative, die seit 1995 in Istanbul regelmäßig Mahnwachen auf dem Galatasaray-Platz abhält. Die Gruppe fordert Aufklärung über das Schicksal von in den 1980er- und 1990er Jahren verschwundenen oder in staatlichem Gewahrsam getöteten Personen und ein Ende der Straflosigkeit bei Menschenrechtsverbrechen in der Türkei. Ocaks Sohn Hasan Ocak war 30 Jahre alt, als er am 21. März 1995 festgenommen und in der „Obhut“ des türkischen Staates zu Tode gefoltert wurde.