Am 25. November finden weltweit Aktivitäten zum internationalen Kampftag gegen Gewalt an Frauen statt. In Europa organisiert die kurdische Frauenbewegung TJK-E Aktionen unter dem Motto: „Es ist Zeit, die freie Frau und die Gesellschaft gegen den Femizid zu verteidigen“. Der Verband der Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E) veranstaltet in zwanzig Städten Aktivitäten und beteiligt sich an Bündnisdemonstrationen. Auch der kurdische Dachverband KON-MED ruft zu den Aktionen ab dem 20. November auf.
Im Aufruf von KON-MED heißt es: „Wir erheben unsere Stimme gegen Frauenmorde, häusliche Gewalt, Zwangsheirat, Vergewaltigung, sexuellen Missbrauch, Beschneidung von Frauen, Frauenarmut und Diskriminierung. Gewalt gegen Frauen ist kein Schicksal. Gewalt gegen Frauen ist ein fester Bestandteil des patriarchal-kapitalistischen Systems. Das System der kapitalistischen Moderne übt bewusst Gewalt gegen Frauen auf der ganzen Welt auf. Der Freiheitskampf gegen dieses System, angeführt von der kurdischen Frauenbewegung im Nahen Osten, hat Frauen auf der ganzen Welt inspiriert.“
In dem Aufruf werden die türkischen Angriffe auf die Frauenrevolution ebenfalls in diesen Kontext eingeordnet: „Um die Entwicklung einer freien Gesellschaft zu verhindern, tötet der türkische Staat Zivilist:innen, insbesondere Frauen und Kinder, mit Drohnen. In Efrîn werden Frauen immer noch von IS-Banden, den Handlangern der türkischen Armee, entführt und brutal ermordet. In der Türkei werden alle, die Frauenrechte verteidigen, verfolgt und unterdrückt. Der AKP/MHP-Faschismus und sein Diktator Erdoğan haben durch den Austritt aus der Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen vor Gewalt deutlich gemacht, dass sie jedwede Angriffe und Massaker gegen Frauen billigen.“
„Jeden dritten Tag wird eine Frau ermordet“
Zur Situation von Frauen in Krise und Pandemie schreibt KON-MED: „Das kapitalistische System versucht wie immer, seine Krise auf Kosten von Frauen zu überwinden. Die Situation der Familien, die wegen der Pandemie in ihren Wohnungen eingesperrt waren, hat die Probleme der Frauen massiv vertieft. Gewalt gegen Frauen hat insbesondere in Deutschland und anderen europäischen Staaten dramatisch zugenommen. Alle drei Tage wird eine Frau getötet. Jede Stunde wird eine Frau gefährlich verletzt. Und das ist nur das Sichtbare; es ist bekannt, dass die Dunkelziffer der Gewalt gegen Frauen viel höher ist.“
Vor diesem Hintergrund ruft KON-MED zur Beteiligung an den Aktionen der YJK-E zwischen dem 20. und 25. November auf und veröffentlicht folgenden Aktionskalender:
20. November 2021
Düsseldorf: NRW-weite Demonstration – 14.00 Uhr, DGB-Haus/Friedrich-Ebert-Straße
Frankfurt am Main: Hessenweite Demonstration – 14.00 Uhr, Hauptbahnhof
München: Solidaritätsaktion von Kunst und Kulturgruppen – 15.00 Uhr, Max-Joseph-Platz
Berlin: Kundgebung – 13.00 Uhr, Nettelbeckplatz (S-Bahnof Wedding)
25. November 2021
Berlin: Demonstration – 18.00 Uhr, S-Bahnhof Marzahn
Hamburg: Demonstration – 18.00 Uhr, Jungfernstieg
Bremen: Kundgebung – 17.00 Uhr, Domshof
Kiel: Kundgebung – 18.00 Uhr, Holstenstraße
Aurich: Kundgebung – 16.00 Uhr, Rathaus
Hannover: Demonstration – 15.00 Uhr, Opernplatz
Wuppertal: Kundgebung – 16.00 Uhr, Poststraße
Köln: Demonstration – 17.30 Uhr, Ottoplatz/Deutz
Frankfurt am Main: Demonstration – 18.00 Uhr, Hauptbahnhof
Mannheim: Demonstration – 17.30 Uhr, Schlossplatz
Saarbrücken: Kundgebung – 13.00 Uhr, Europagalerie
Darmstadt: Demonstration – 17.30 Uhr, Luisenplatz
Stuttgart: Infostand – 17.00 Uhr, Pusteblume / Ecke Marstallstraße
Freiburg: Kundgebung – 16:00 Uhr. Platz der Alten Synagoge
Dortmund: Demonstration – 16.00 Uhr, Cinestar, hinter dem Bahnhof
München: Demonstration – 14.30 Uhr, Josephsplatz
Duisburg: Demonstration – 16.00 Uhr, Hauptbahnhof
26. November
Düsseldorf: Kundgebung – 16.30 Uhr, Altstadt
27. November
Stuttgart: Demonstration – 16.00 Uhr, Rotebühlplatz