In Paris hat am Sonntag das 6. Rojbîn-Frauenfestival stattgefunden. Die Veranstaltung war eines der Festivals, die die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) jeden Sommer in verschiedenen Ländern ausrichtet. Das Festival in Paris ist nach Fidan Doğan (Rojbîn) benannt, die am 9. Januar 2013 zusammen mit Sakine Cansız (Sara) und Leyla Şaylemez (Ronahî) vom türkischen Geheimdienst ermordet wurde. Für das Attentat ist bis heute niemand bestraft worden.

Die kurdische Frauenbewegung widmet ihre diesjährigen Festivals dem Gedenken der am 23. Dezember 2022 in Paris ermordeten Kurdin Evîn Goyî (Emine Kara), so auch das Zîlan-Frauenfestival am Samstag in Gelsenkirchen und das bevorstehende das Sakine-Cansız-Frauenfestival am 25. Juni in Zürich.

Austragungsort des Festivals in Paris war der Stalingrad-Platz. Im Bühnenprogramm traten Musikerinnen aus allen Teilen Kurdistans auf, außerdem gab es kurdische und tamilische Tanzvorführungen. In einem Zelt saßen Frauen, die als Dengbêj (Bardinnen) traditionellen Gesang und Handarbeitskunst darboten. Kinder konnten an Rhythmus- und Mal-Workshops teilnehmen. Darüber hinaus gab es Informations- und Essensstände. Die zentralen Botschaften des Festival waren „Unsere Rache ist die Frauenrevolution“ und „Jin Jiyan Azadî“.