Jineolojî-Camp in Katalonien: Solidarität mit Şengal

Die Teilnehmenden an einem Jineolojî-Camp in Katalonien haben zum zehnten Jahrestag des Völkermords und Feminizids in Şengal eine Solidaritätserklärung für ezidische Frauen und ihren Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung abgegeben.

Grußbotschaft an ezidische Frauen

In einem Jineolojî-Camp in Katalonien ist zum zehnten Jahrestag des Völkermords und Feminizids an der ezidischen Gemeinschaft in Şengal eine Solidaritätserklärung abgegeben worden. An dem Camp zum Thema Jineolojî, der aus der kurdischen Frauenbewegung hervorgegangenen „Wissenschaft der Frauen und des Lebens“, nehmen Frauen aus verschiedenen Regionen Spaniens teil. Gewidmet ist das Camp der im Januar 2024 in Kerkûk ermordeten kurdischen Revolutionärin Zelal Zagros.

Die Teilnehmenden des Camps verurteilten das Massaker vom 3. August 2014 und die andauernden Angriffe auf die Ezid:innen und erklärten, den Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung in Şengal zu unterstützen.


„Wir befinden uns im Jineolojî-Camp Şehîd Zelal Zagros. Als Frauen aus Spanien beschäftigen wir uns hier mit unserer eigenen Geschichte und mit den Kämpfen unserer Freundinnen in Kurdistan und anderen Ländern. Wir diskutieren und lernen“, sagte eine Sprecherin. Sie seien freiheitsliebende Frauen und Verfechterinnen einer demokratischen Moderne, das Camp vergrößere ihr revolutionäres Potential.

„Heute verurteilen wir alle zusammen das Massaker, das 2014 am ezidischen Volk in Şengal begangen wurde“, so die Botschaft. Der Völkermord und Feminizid habe tiefe Wunden gerissen, die nur durch einen organisierten Freiheitskampf der Frauen geheilt werden könnten. „Und das tun die Frauen in Şengal, sie haben eigene Verteidigungskräfte gegründet. Wir unterstützen die Unabhängigkeitsbewegung der Bevölkerung von Şengal und grüßen vor allem die dortigen Frauen und ihre Selbstverteidigungsorganisationen. Freiheit und Autonomie kann mit Abdullah Öcalans demokratischen Paradigma erreicht werden. Deshalb fordern wir ein Ende seiner seit 25 Jahren andauernden Gefangenschaft und Isolation. Wir wollen, dass er freigelassen wird. Seine Freiheit wird zu einer friedlichen Lösung für die Menschen in Kurdistan führen.“