„In der Frauenguerilla lebt Zîlans Erbe fort“

Die HPJ-Kämpferin Koçerin Koçer sagt im Gedenken an die vor 25 Jahren gefallene Kämpferin Zîlan: „Jeder Schritt, den wir gehen, und jeder Erfolg, den wir erringen, bedeutet Rache für unsere Gefallenen.“

Am 30. Juni 1996 sprengte sich die kurdische Freiheitskämpferin Zîlan (Zeynep Kınacı) in einer türkischen Militärparade in der nordkurdischen Kleinstadt Dersim in die Luft und setzte damit ein Fanal. Im ANF-Gespräch beschreibt die Kämpferin der ostkurdischen Frauenverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Jin, HPJ), Koçerin Koçer, die Bedeutung der Aktion von Zîlan. „Heval Zîlan lehrte uns den Geist der Revolution und des freien Lebens”, erklärt sie. „Zunächst möchte ich den im Juni Gefallenen, insbesondere jenen, die in Zap, Metîna und Avaşîn gefallen sind, meinen Respekt aussprechen und ihrer gedenken. Die Gefallenen sind eine heilige Verpflichtung für uns. Wir sind stolz auf sie und werden ihren Weg immer weiterverfolgen. Wir werden kämpfen, um ihre Träume von einem freien und unabhängigen Kurdistan zu verwirklichen.“


Koçer bezeichnet die Aktion von Zîlan als Inspiration für alle kurdischen Frauen und fährt fort: „Unsere große Kommandantin Zîlan gab mit ihrem Opfer all den Kräften, welche den kurdischen Willen brechen und die kurdische Existenz vernichten wollen, eine klare Antwort. Sie hat uns mit ihrer Aktion gezeigt, was Opferbereitschaft bedeutet. Als Guerillakämpferinnen sind wir ihre Erbinnen, und wir sind bereit, unsere Pflicht für Kurdistan zu erfüllen.“

Wir bringen Opfer für unser Volk und für Kurdistan“

Koçerin Koçer fährt fort: „Nach dem Tod von Heval Zîlan kamen Tausende Zîlans. In uns als Frauenguerilla lebt Zîlan fort. Sie hinterließ uns mit ihrer Aktion ein Erbe des Widerstands. Die Aussage von Rêber Apo [Abdullah Öcalan], ‚Zîlan ist meine Kommandantin‘, ist für uns das Grundprinzip. Jeder unserer Schritte und jeder Erfolg sind Rache für unsere Gefallenen.

Der Feind greift im Moment in Zap, Metîna und Avaşîn die Guerilla Kurdistans an. Der Feind soll wissen, dass er, egal wie heftig er angreift und egal was er tut, den Willen der Guerilla nicht brechen kann. Wir werden gegenüber den Invasoren niemals schweigen. Jeden Schritt, den wir tun, tun wir für unser Volk, unser Land und unsere Führung. Dafür kämpfen wir und dafür leisten wir Widerstand. Dafür leben wir und dafür bringen wir Opfer. Wir werden nicht zulassen, dass der Feind unser Volk mit Angriffen unterdrückt. Wir kämpfen für die Identität des kurdischen Volkes.“

Am Ende des Gesprächs weist die Kämpferin darauf hin, dass der Kampf des kurdischen Volkes, insbesondere der Frauen und der Jugend, große Kraft und Moral hervorbringt. Sie schließt mit den Worten: „Als Guerilla werden wir immer an der Seite des Volks stehen und Widerstand leisten. Wir werden weiterkämpfen, um die Freiheit von Rêber Apo zu garantieren, die Besatzung Kurdistans zu beenden und das kurdische Volk vor dem Feind zu schützen."