HPG veröffentlichen Namen von Gabar-Gefallenen

Im Januar sind fünf Guerillakämpferinnen bei einer türkischen Militäroperation am Berg Gabar ums Leben gekommen. Die HPG haben ihre Namen veröffentlicht.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat den Tod von fünf Kämpferinnen bekannt gegeben. Hilal Goran, Dorşîn Hebeş, Yıldız Yılmaz, Eylem Zêvkan und Tekoşîn Agît sind am 3. Januar 2021 bei einer Militäroperation der türkischen Armee am Berg Gabar in Nordkurdistan ums Leben gekommen.

                          

Codename: Yıldız Yılmaz
Vor- und Nachname: Leyla Gülçe
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Zeliha – Salih
Todestag und -ort: 3. Januar 2021 / Gabar

 

Codename: Dorşîn Hebeş
Vor- und Nachname: Merziye Musazade
Geburtsort: Xoy
Namen von Mutter und Vater: Dilkes – Celal
Todestag und -ort: 3. Januar 2021 / Gabar

 

Codename: Hilal Goran
Vor- und Nachname: Yıldız Erişmiş
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Bacı – Selim
Todestag und -ort: 3. Januar 2021 / Gabar

 

Codename: Tekoşîn Agît
Vor- und Nachname: Edibe Kündin
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Ayşe – Kasım
Todestag und -ort: 3. Januar 2021 / Gabar

 

Codename: Eylem Zêvkan
Vor- und Nachname: Şîlan Polat
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Keser – Halit
Todestag und -ort: 3. Januar 2021 / Gabar

Die HPG sprechen den Angehörigen und dem kurdischen Volk ihr Mitgefühl aus und kündigen an, den Kampf der Gefallenen fortzusetzen. Zu den Lebensläufen der fünf Kämpferinnen teilen die HPG mit:

Hilal Goran ist in Gever (tr. Yüksekova, Provinz Colemêrg/Hakkari) geboren, ihre Familie stammte jedoch aus Ostkurdistan. Ihr älterer Bruder Goran schloss sich bereits Anfang der 1990er Jahre der Guerilla an. Nach seinem Tod und der Gefangennahme von Abdullah Öcalan ging sie 1999 selbst in die Berge, weil der Guerillakampf für sie die einzige Lebensalternative war. Sie kämpfte im Zagros-Gebirge, in Heftanîn und in Botan und übernahm große Verantwortung als Kommandantin innerhalb der Frauenguerilla YJA Star.

Dorşîn Hebeş ist in Xoy in Ostkurdistan geboren. Ihre Familie war patriotisch und sie interessierte sich für die kurdische Befreiungsbewegung. Dadurch beschäftigte sie sich mit der Ideologie von Abdullah Öcalan und stellte fest, dass es ihm nicht nur um Kurdistan geht, sondern vor allem auch um die Frauenbefreiung und den Aufbau eines freien Lebens. 2007 ging sie zur Guerilla und kämpfte in verschiedenen Gebieten gegen den türkischen Staat und seine islamistischen Banden. Nach einer Verwundung wurde ihre Entschlossenheit noch größer und sie ging nach Botan, um Vergeltung für die türkischen Massaker in den nordkurdischen Städten 2015/2016 zu üben. Dort nahm sie am Widerstand von Silopiya teil und kämpfte in Besta sowie am Cûdî, Herekol und Gabar.

Yıldız Yılmaz stammte aus einer patriotischen Familie aus Şirnex und kannte die kurdische Befreiungsbewegung bereits als Kind. 2013 schloss sie sich der Guerilla an. Dort setzte sie sich intensiv mit der Frauenbefreiungsideologie und ihrer eigenen Persönlichkeit auseinander, was zu großen Veränderungen bei ihr führte. Sie nahm an speziellen militärischen Ausbildungen teil und hielt sich zunächst in verschiedenen Gebieten in Südkurdistan auf, bis sie schließlich als Guerillakämpferin und freie Frau in ihre Heimat Botan zurückkehrte.

Eylem Zêvkan ist als Kind einer patriotischen Familie in Gever geboren und kannte die PKK seit ihrer Kindheit. Sie war in verschiedenen Bereichen politisch aktiv, bis sie sich 2013 der Guerilla anschloss. Sie gewöhnte sich schnell an das Leben in den Bergen und war vor allem von den genossenschaftlichen Beziehungen untereinander und dem Umgang mit Frauen beeindruckt. Nach der ideologischen und militärischen Ausbildung ging sie in die Praxis und kämpfte zuletzt in Botan.

Tekoşîn Agît ist in Şirnex geboren. Ihre Familie war patriotisch und ihr Dorf wurde in den neunziger Jahren vom türkischen Staat zerstört. Die Familie musste ihre Heimat verlassen und wurde auch danach weiter unter Druck gesetzt. Einer ihrer Brüder kam als Guerillakämpfer ums Leben. Dann ging sie selbst zur Guerilla und begann ein neues Leben. Sie bekam eine ideologische und militärische Ausbildung und ging schließlich nach Botan, wo sie an zahlreichen Guerillaaktionen teilnahm.