Friedensmütter in Mêrdîn verhaftet
Die Friedensmütter Ayla Kaya und Atiye Yılmaz sind in Mêrdîn als angebliche Terroristinnen verhaftet worden. Vorgeworfen werden ihnen Interviews, die sie zur Zeit des Städtekriegs in Nisêbîn gegeben haben.
Die Friedensmütter Ayla Kaya und Atiye Yılmaz sind in Mêrdîn als angebliche Terroristinnen verhaftet worden. Vorgeworfen werden ihnen Interviews, die sie zur Zeit des Städtekriegs in Nisêbîn gegeben haben.
In Mêrdîn (tr. Mardin) sind mit Ayla Kaya (56) und Atiye Yılmaz (59) zwei weitere Aktivistinnen der Initiative der Friedensmütter verhaftet. Die beiden Frauen sind am Dienstag zusammen mit neun weiteren Personen in ihren Wohnungen im Kreis Nisêbîn (Nusaybin) festgenommen worden. Sechs der Festgenommenen wurden nach dem polizeilichen Verhör wieder freigelassen, Hayat Akdaş, Bilmez Arı, Şerivan Demir sowie Ayla Kaya und Atiye Yılmaz wurden heute dem Haftrichter vorgeführt. Vorgeworfen werden ihnen Interviews, die sie zur Zeit des Städtekriegs in Nisêbîn gegeben haben. 2015/2016 hatten Stadtteile und Städte in Nordkurdistan die demokratische Autonomie ausgerufen, woraufhin der türkische Staat Ausgangssperren verhängte, die Zivilbevölkerung vertrieb oder massakrierte und ganz Stadtteile dem Erdboden gleich machte. Die Kreisstadt Nisêbîn war von diesen Angriffen besonders betroffen.
Ayla Kaya und Atiye Yılmaz werden der Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation beschuldigt. Die weiteren drei Frauen wurden gegen Meldeauflagen freigelassen.
In der Provinz Mêrdîn sind am Dienstag 18 weitere Personen im Rahmen eines anderen politischen Ermittlungsverfahrens festgenommen worden. Zwölf von ihnen sind freigelassen worden, die anderen werden am Samstag dem Gericht vorgeführt.