Elf Frauen in Amed verhaftet
Nach dem Repressionsschlag gegen die Frauenbewegung in Amed, bei dem vor einer Woche 26 Frauen festgenommen worden waren, sind elf von ihnen inhaftiert worden.
Nach dem Repressionsschlag gegen die Frauenbewegung in Amed, bei dem vor einer Woche 26 Frauen festgenommen worden waren, sind elf von ihnen inhaftiert worden.
Am 5. April stürmte die türkische Polizei dutzende Wohnungen und Fraueneinrichtungen im nordkurdischen Amed (tr. Diyarbakır) und versuchte, 33 Festnahmeordnungen zu vollstrecken. 26 Frauen wurden festgenommen. Am Sonntag wurden die Aktivistin der Bewegung freier Frauen (ku. Tevgera Jinên Azad, TJA), Zelal Bilgin, und die Stadtratsmitglieder Bahar Karakaş Uluğ und Rabia Tekas dem Haftrichter vorgeführt und unter dem Vorwurf der „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ inhaftiert. Sie befinden sich nun im Frauengefängnis von Diyarbakır. Damit stieg die Zahl der nach ihrer Festnahme inhaftierten Frauen auf elf. Bei den Inhaftierten handelt es sich um Necla Tamriş (Ko-Bürgermeisterin von Amed-Çinar), Seval Gülmez (Ko-Vorsitzende des Provinzverbands der Partei der Demokratischen Regionen in Amed), Figen Aras (Frauenakademie Amed), Satiye Ok (Vorstandsmitglied der Sozialistischen Frauenräte), Leyla Akgül, Ayşen Kanuş, Nurşen Akbal und Şehriban Zuğurli.
Nezahat Teke, Mitglied des Rates der Friedensmütter, wurde unter Hausarrest gestellt. 14 weitere Frauen, unter ihnen die Korrespondentin der Frauennachrichtenagentur JinNews, Beritan Canözer, wurden unter Meldeauflagen entlassen.
Der Angriff auf die Frauenbewegung erfolgte kurz nach der Bekanntgabe des Ausstiegs der Türkei aus der Istanbul-Konvention gegen Gewalt gegen Frauen und zielt darauf ab, den wachsenden Widerstand der Frauenbewegung in der Türkei und Nordkurdistan zu brechen.