In Amed (tr. Diyarbakir) sind sechs Frauen unter Terrorvorwürfen verhaftet worden. Dabei handelt es sich um Satiye Ok aus dem Führungskreis des Rates sozialistischer Frauen (SKM), Leyla Akgül; ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin der HDP-Abgeordneten Dersim Dağ, Figen Aras von der Frauenakademie Amed, die Stadtratsverordnete Şehriban Zuğurli sowie Nurşen Akbal und Ayşan Kanuş Zengin. Ihnen wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Zusammenhang mit der PKK vorgeworfen.
Seit Montag steht die kurdische Frauenbewegung in Amed wieder im Fokus der staatlichen Repression. Binnen eines Tages wurden in der gesamten Provinz insgesamt 22 namhafte Persönlichkeiten, darunter Aktivistinnen, Journalistinnen, Politikerinnen und Künstlerinnen, unter absurden Vorwürfen festgenommen. Die Ermittlungsakte steht unter Geheimhaltung, die Generalstaatsanwaltschaft ließ jedoch verlauten, die Beschuldigten würden „unter dem Deckmantel legaler Strukturen“ Terrorismus betreiben und Versammlungen, Demonstrationen sowie Treffen organisieren.
Meldeauflagen für neun Frauen, eine weitere unter Hausarrest
Gegen neun weitere Frauen ordnete die diensthabende Strafabteilung des Amtsgerichts Diyarbakir am Donnerstagabend Meldeauflagen an, darunter ist auch die Journalistin Beritan Canözer (ANF berichtete). Nezahat Teke von der Initiative der Friedensmütter muss in Hausarrest. Im Fall der restlichen acht Betroffenen ist der Polizeigewahrsam verlängert worden. Die Beweisaufnahme sei noch nicht abgeschlossen worden, hieß es zur Begründung. Für die TJA-Aktivistinnen Zelal Bilgin und Emine Kaya, die Stadtratsverordneten Bahar Karakaş Uluğ und Ruken Bekalp, die ehemalige Ko-Vorsitzende des HDP-Kreisverbands in Payas Besile Barin, die weibliche Spitze beim DBP-Provinzverband Seval Gülmez, die Ko-Bürgermeisterin von Çinar Necla Tamiş sowie für Rabia Tekas bedeutet das, dass sie für vorerst 48 weitere Stunden in Polizeigewahrsam verbringen müssen.