Frauenfestival in Zürich: Das Erbe von Sakine Cansız

Am Sonntag findet in Zürich zum elften Mal ein Sakine Cansız gewidmetes Frauenfestival statt. Eingeladen sind alle Frauen, die wie die kurdische Revolutionärin Sakine Cansız ein freies Leben wollen und dafür kämpfen.

Ihr ganzes Leben war ein Kampf

Im Kasernenareal in Zürich findet am Sonntag das alljährliche Frauenfestival im Gedenken an Sakine Cansız statt. Die PKK-Mitbegründerin ist 2013 zusammen mit Fidan Doğan und Leyla Şaylemez in Paris vom türkischen Geheimdienst ermordet worden, seitdem wird in der Schweiz an sie erinnert und ihr Kampf fortgesetzt. Das Festival wird von knapp dreißig Frauenorganisationen und Initiativen unterstützt, der kurdische Frauenverband YJK-S und die Demokratische Kurdische Gemeinde in der Schweiz (CDK-S) mobilisieren in allen Städten.


Dilan Çetinkaya, Ko-Vorsitzende der CDK-S, erklärte gegenüber ANF, dass die technischen Vorbereitungen abgeschlossen sind und jetzt nur noch daran gearbeitet wird, das Festival bekannt zu machen: „Als in der Schweiz lebende Kurdinnen gehen wir von Tür zu Tür und laden Frauen zum Festival ein. Außerdem informieren wir auf der Straße mit mehrsprachigen Flyern über die Veranstaltung. Wir wollen ein Festival veranstalten, das dem Kampf von Heval Sakine entspricht.“

Das Festival werde von der kurdischen Frauenbewegung ausgerichtet, aber es seien viele feministische Gruppen und Frauenorganisationen aus der Schweiz beteiligt, sagte Dilan Çetinkaya: „Heval Sakines Leben und Kampf und ihre Haltung gegen männliches Herrschaftsdenken haben sich nicht nur auf kurdische Frauen ausgewirkt. Weltweit sind Frauenbewegungen von ihrem Kampf beeindruckt. Auch die Frauen in der Schweiz, die an unserem Festival mitwirken, sehen in Heval Sakine eine führende Persönlichkeit. Sie warten mit fast noch größerer Spannung auf das Festival als wir.“


Wie Dilan Çetinkaya zum Programm mitteilte, werden Künstlerinnen aus allen Teilen Kurdistans auftreten. Erstmalig sei auch eine katalanische Gruppe dabei: „Die Gruppe besteht aus 16 Personen. Wir haben eigentlich nur acht Frauen eingeladen, weil wir die Größe der Bühne vor Augen hatten. Aber sie haben gesagt, dass sie mit ihrer Musik und ihren Tänzen ein Teil von uns sein wollen. Auch das ist ein Erbe, das uns Heval Sakine und andere Frauen hinterlassen haben. Heval Sakine wollte ein freies Leben und wir erwarten zu unserem Festival alle Frauen, die dasselbe wollen.“