Im Gespräch mit ANF in Ankara erklärt Gülizar Ipek vom Frauenbündnis Şahmaran, dass es der Kampf der Frauen im Iran und in der Türkei sein wird, der die barbarische Mentalität des Patriarchats überwindet. Sie erinnert daran, dass die 22-jährige Kurdin Jina Mahsa Amini von der iranischen Polizei ermordet wurde, weil sie nicht ordnungsgemäß gekleidet war, und sagt: „Wir haben wieder einmal gesehen, wie patriarchale Staaten versuchen, über unsere Körper zu bestimmen. Jina Amini wurde im Iran ermordet; Garibe Gezer, Gülistan Doku, Şule Çet, Deniz Poyraz in der Türkei."

Widerstand trotz Massaker

Die Frauen haben trotz der Feminizide ihren Widerstand nicht aufgegeben. „Nur wir Frauen entscheiden, ob eine Strähne unseres Haares sichtbar sein wird oder nicht. Der patriarchale Staat darf nicht mehr über unseren Körper bestimmen. Überall auf der Welt rufen Frauen mit einer Stimme – Jin Jiyan Azadî. Wir haben auch gesehen, wie die Philosophie der kurdischen Frauen, die hinter Jin Jiyan Azadî steht, universell geworden ist“, erklärt Gülizar Ipek.

Frauen sind auch im Iran die Vorreiterinnen

Frauen haben die Kraft, die Gesellschaft zu verändern und umzugestalten, so Ipek: „Der Grund für die massive Zunahme der Feminizide, Übergriffe und Vergewaltigungen in der Türkei sind der frauenfeindliche Diskurs und die Politik der AKP-Regierung. Das Mullah-Regime im Iran nährt sich von demselben Faschismus. Sie nähren sich von der Mentalität, die den Körper der Frauen ausbeutet und die versucht, Frauen zu Hause einzuschließen. In der Türkei und im Iran herrscht die gleiche Mentalität, nur im Iran ist diese Situation in Fleisch und Blut übergegangen. Sie wissen, dass wenn Frauen frei werden, die Gesellschaft befreit wird und wenn Frauen passiv bleiben, die Gesellschaft ebenfalls passiv bleibt. Im Iran gibt es derzeit einen sehr großen Volksaufstand, einen Serhildan. Der patriarchale Staat verübt schwere Massaker, um den Serhildan zu unterdrücken. Im Iran werden die Menschen auf offener Straße hingerichtet. Trotzdem gehen die Menschen nicht nach Hause. Wir sprechen von einem von Frauen geführten Aufstand."

Die Rojava-Revolution gibt den Frauen Hoffnung

İpek sagt, dass die Revolution in Rojava den Frauen auf der ganzen Welt Hoffnung gibt, und betont: „Die Revolution von Rojava, die von Frauen angeführt wird, ist eine Frauenrevolution, in der Demokratie, Freiheit und Gleichheit in Fleisch und Blut übergegangen sind. Die Revolution in Rojava hat Frauen auf der ganzen Welt Hoffnung gegeben. Sie hat bewiesen, dass dieses System überwunden werden kann. Ich bin überzeugt, dass die Volksaufstände im Iran in einer Revolution münden werden. Der Widerstand der Frauen im Iran wird den Frauen in aller Welt Hoffnung geben, genau wie in Rojava. Die Frauen im Iran und in der Türkei werden die barbarische Mentalität des Patriarchats überwinden."