Im südkurdischen Silêmanî haben sich Frauen aus Ostkurdistan der Kampagne „100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen“ angeschlossen und die staatliche Unterdrückung von Frauen im Iran und in der Türkei verurteilt.
In einer von der Aktivistin Fatim Seqizî verlesenen gemeinsamen Erklärung hieß es: „Als Frauen aus Rojhilat teilen wir mit, dass wir hinter dieser Kampagne stehen. Wir verurteilen die Isolation Abdullah Öcalans und unterstützen den Hungerstreik, der gegen die Isolation geführt wird. Außerdem grüßen wir Leyla Güven und mit ihr alle Frauen, die in Nordkurdistan Widerstand leisten.“
In der Erklärung wurde außerdem auf die jüngste Repressionswelle gegen Aktivist*innen und Studierende in Ostkurdistan hingewiesen. Die iranischen Sicherheitskräfte haben in den letzten Wochen Dutzende Menschen in mehreren Provinzen verhaftet. „Wir sind wütend und besorgt, aber wir wissen, dass die Politik des iranischen Regimes, mit dem die Zivilgesellschaft unterdrückt werden soll, keinen Erfolg haben wird“, so die Erklärung, die mit einem Aufruf an alle Frauen in Kurdistan zum gemeinsamen Kampf endete.
Die „100 Gründe“-Kampagne
Mit der von der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) initiierten Kampagne wird die frauenfeindliche und tödliche Politik der türkischen AKP-Regierung angeprangert. Die Frauenbewegung fordert, dass der türkische Diktator Recep Tayyip Erdoğan für seine Verbrechen vor Gericht gestellt wird. Die in der Kampagne namentlich genannten hundert Frauen stehen symbolisch für die ungezählten Todesopfer in den bald 19 Jahren der Erdoğan-Regierung.
Die Petition der am 25. November gestarteten Kampagne kann auch online unterzeichnet werden. Die Frauenbewegung will zum internationalen Frauenkampftag am 8. März 100.000 Unterschriften sammeln.