Dresden: Proteststand und Unterschriftenaktion gegen Feminizide

Auch das Dresdner Ortskomitee von „Women Defend Rojava“ nutzte den heutigen Tag, um auf eine weltweite Petition gegen Frauenmorde aufmerksam zu machen und Unterschriften für die Kampagne „100 Gründe, den Diktator zu verurteilen“ zu sammeln.

Auch das Ortskomitee „Women Defend Rojava“ Dresden nutzte den heutigen Tag, um auf eine weltweite Petition gegen Frauenmorde aufmerksam zu machen. Mit einem Infostand am Dresdner Elbufer protestierten Aktivistinnen gegen die tödliche Politik des AKP/ MHP-Regimes in der Türkei und sammelten Unterschriften im Rahmen der Kampagne „100 Gründe, den Diktator zu verurteilen“.

„Valentinstag: Ein Tag, um sich ganz der romantischen Liebe hinzugeben, sie zu zelebrieren, zu verherrlichen? Wenn wir uns die weltweite Situation anschauen, gibt es für uns wenig Grund, einen solchen Tag zu feiern. 2017 wurden weltweit jeden Tag 238 Frauen umgebracht. Die Hälfte davon von einem Partner oder Angehörigen. In Deutschland wird jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet. Durch die Corona-Pandemie hat die Gewalt gegen Frauen und Mädchen weiter zugenommen“, sagte Ivana Elefterya, Sprecherin des Ortskomitees von Women Defend Rojava.

Das Ziel: Erdoğan vor der UNO als Diktator anklagen

Der Protest heute reiht sich in vergangene Aktionen und Kundgebungen ein. In den letzten zwei Wochen haben Menschen in Dresden bereits mit Plakaten vor dem Büro der CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Laemmel und Arnold Vaatz gegen ein Treffen der deutschen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und dem türkischen Verteidigungsminister Hulusi Akar in Berlin protestiert. Letzten Donnerstag fand auf dem Albertplatz eine Kundgebung gegen die Militärinvasion der Türkei in den kurdischen Gebieten in Gare (Südkurdistan) statt. Der Infostand am Valentinstag klärte die Menschen in Dresden weiter über den Krieg des Diktators Recep Tayyip Erdoğan auf. Dabei wurden Unterschriften für die weltweite Petition der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) „100 Gründe, den Diktator zu verurteilen“ gesammelt. Die Petition hat das Ziel, Erdoğan vor der UNO als Diktator anzuklagen und Feminizide international als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkennen zu lassen.

Freie Frauen sind für die Herrschenden ein Dorn im Auge

„Frauenorganisationen und -aktivist*innen, wie zum Beispiel in der Türkei, werden gezielt verfolgt. Allein in den vergangenen Wochen wurden zahlreiche Frauen wie Leyla Güven oder Ayşe Gökkan wegen ihrem Widerstand gegen das patriarchale System verhaftet. Andere wurden vom türkischen Staat ermordet oder sind verschwunden. Sada al-Harmoush und Hind al-Khedr, Lokalpolitikerinnen der Demokratischen Föderation Nord- und Ostsyrien, wurden am 22. Januar vom sogenannten IS entführt und enthauptet. Frauen, die versuchen, sich zu befreien und Normvorstellungen zu widersetzen, sind für die Herrschenden ein Dorn im Auge. Aus diesem Grund versucht man sie einzusperren, zu foltern oder gar zu töten, um Angst unter Frauen zu schüren und ihre Kraft einzuschränken. Denn wenn Frauen sich zusammenschließen, können sie Alternativen zum Bestehenden bieten,“ so Ivana Elefterya.