„Sada und Hind leben in unserem Kampf weiter“

In Raqqa und Şehba haben Frauen gegen den Mord an Sada al-Harmoush und Hind al-Khedr protestiert. Die beiden arabischen Lokalpolitikerinnen sind in Nordsyrien verschleppt und geköpft worden, der IS hat sich dazu bekannt.

In Raqqa und Şehba haben Frauen gegen die vom „Islamischen Staat“ (IS) begangenen Morde an den beiden Lokalpolitikerinnen Sada al-Harmoush und Hind al-Khedr im nordsyrischen Kanton Hesekê protestiert.

In Raqqa, der ehemaligen „Hauptstadt“ des IS-Kalifats, gingen Hunderte Frauen mit Fotos der beiden am 22. Januar vom IS geköpften Politikerinnen auf die Straße. Auf mitgeführten Transparenten stand „Wir werden den Terror besiegen“ und „Kämpfende Frauen sollen leben“. Auf dem Na'im-Platz, auf dem der IS während seiner Terrorherrschaft öffentliche Hinrichtungen durchführte, hielt Itimad al-Ahmed im Namen des Frauenrats von Raqqa eine Ansprache und erklärte, dass sich die Frauen den Islamisten nicht beugen werden: „Ihre Angriffe werden uns nicht davon abhalten, unser demokratisches Projekt weiter aufzubauen. Wir werden die Arbeit von Sada und Hind fortsetzen.“

Demonstration in Raqqa (Quelle: ANHA)

In Şehba im Nordwesten Syriens fanden mehrere Aktionen statt. Auf einer vom „Rat freier Frauen in Şehba“ veranstalteten Kundgebung in Fafin wurde das internationale Schweigen zu den Verbrechen des türkischen Staates und des IS in Nordsyrien verurteilt. „Als kurdische, arabische und turkmenische Frauen in Şehba erklären wir, dass die Angriffe ihr Ziel nicht erreichen werden. Wir werden weiterkämpfen.“

In Ehdas demonstrierten Frauen gegen die vom IS begangenen Morde an Sada und Hind und gegen das vom türkischen Staat begangene Massaker in Til Rifat, bei dem am Samstag vier Menschen, darunter zwei Kinder, getötet wurden.