In der Türkei sind im Januar mindestens 23 Femizide verübt worden, 14 weitere Frauen sind unter verdächtigen Umständen ums Leben gekommen. Das teilt die Plattform gegen Frauenmorde (Kadın Cinayetlerini Durduracağız Platformu, KCDP) in einem Bericht über den ersten Monat des Jahres mit.
Bei den Tätern der 23 Femizide handelt es sich in sieben Fällen um den Ehemann des Mordopfers. Sechs Frauen wurden von ihrem „Lebensgefährten“ ermordet, zwei weitere von Expartnern. In zwei Fällen war der Mörder ein Verwandter und in jeweils einem Fall der Exmann, der Vater und der Sohn. Bei drei Fällen war nicht feststellbar, in welchem Verhältnis der Täter zum Opfer stand.
Zu den Tatorten teilt die Plattform mit, dass 16 Frauen in der eigenen Wohnung ermordet wurden. Zwei Femizide wurden auf offener Straße begangen, einer im Auto, einer im Gelände, einer an einem abgelegenen Ort und einer im Hotel. In einem Fall ist der Tatort nicht bekannt.
Bei 16 der 23 ermordeten Frauen konnte der Anlass für den Femizid nicht ermittelt werden. Fünf Frauen wurden ermordet, weil sie sich scheiden lassen wollten oder eine Versöhnung, eine Heirat oder Beziehung ablehnten.
Die meisten Femizide wurden in Istanbul begangen. Nach Angaben von KCDP wurden sieben Frauen in der Bosporus-Metropole ermordet, fünf Frauen kamen unter verdächtigen Umständen in Istanbul ums Leben.