Aktionstag für Efrîn in Hamburg: Nein zur Besatzung, nein zu Feminizid!

Auch in Hamburg sind heute Menschen zusammengekommen, um gegen die andauernde Besatzung in Efrîn zu protestieren.

Mit Trauer, Wut und dem Willen nach gesellschaftlicher Veränderung kamen am Samstag mehrere hundert Menschen in Hamburg zu einer Kundgebung zusammen. Anlass war der vor mehr als drei Jahren begonnene völkerrechtswidrige Angriffskrieg der türkischen Armee mit Unterstützung islamistischer Kräfte auf die Region in Rojava.

Efrîn wurde zum Ziel, da dort im Zuge der Revolution von Rojava im Jahr 2012 eine basisdemokratische, ökologische und geschlechterbefreite Gesellschaftsform etabliert werden konnte. Dies gelang trotz der den Kanton umgebenen feindlichen Kräfte des syrischen Baath-Regimes und türkisch-dschihadistischen Milizen. Doch vor knapp drei Jahren wurde das basisdemokratische Projekt mit der Einnahme des gesamten Kantons am 18. März 2018 zunichte gemacht. Seitdem wird Efrîn mit Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung, Vertreibung, Plünderungsfeldzügen, einer massiven Umweltzerstörung und irreversiblen Schäden im Ökosystem, systematischem Raub von historischen Kulturgütern, Entführungen, Vergewaltigungen und Mord in Verbindung gebracht – verübt von türkischen Soldaten und islamistischen Verbündeten. Betroffen von diesen menschenfeindlichen Maßnahmen waren neben Kurd*innen auch Ezid*innen, Armenier*innen und Assyrer*innen. Unter der Türkisierung und Islamisierung der Region haben insbesondere Frauen zu leiden. Fast täglich werden Frauen verschleppt, vergewaltigt oder in Internierungslager gesperrt, wo sie mitunter jahrelang misshandelt werden.

Es lebe der gemeinsame Kampf gegen Unterdrückung, Besatzung und Krieg

Gegen diese Entwicklung wurde sich in Redebeiträgen, mit Parolen und Transparenten gewandt, die Verbundenheit mit Efrîn und seinem Widerstand gegen die Besatzer zum Ausdruck gebracht: Der Versuch, die Identität des kurdischen Volkes, seiner Sprache, Kultur und Geschichte zu vernichten, werde am gemeinsamen Kampf gegen Unterdrückung, Besatzung und Krieg scheitern, hieß es. Immer wieder fielen Losungen wie „Es lebe der gemeinsame Kampf gegen Unterdrückung, Besatzung und Krieg“ und „Jin, Jiyan Azadî“ (Frauen, Leben, Freiheit). Außerdem wurden im Rahmen der Kampagne „100 Gründe, um den Diktator zu verurteilen“ Unterschriften gesammelt, um den politischen Druck auf die feminizidale Politik der AKP/MHP-Regierung zu erhöhen.