Wirtschaftskrise in der Türkei verschärft sich
Analyst*innen sprechen von einem „historischen Konjunktureinbruch in der Türkei“. Das Bruttoinlandsprodukt fiel im zweiten Quartal um elf Prozent zum Vorquartal.
Analyst*innen sprechen von einem „historischen Konjunktureinbruch in der Türkei“. Das Bruttoinlandsprodukt fiel im zweiten Quartal um elf Prozent zum Vorquartal.
Selbst die Zahlen des Statistikamts der Türkei deuten auf eine Verschärfung der Wirtschaftskrise hin. So soll das Bruttoinlandsprodukt von April bis Juni um elf Prozent zum Vorquartal gefallen sein. Allein die Pandemie reicht dabei als Erklärung nicht aus, die türkische Wirtschaft befindet sich schon seit 2015 mit der einseitigen Beendigung des Friedensprozesses durch das Regime im Trudeln. Während Milliarden in Krieg und Expansionismus fließen, ist der türkische Staat nicht in der Lage, seine Ökonomie zu stabilisieren. Sanktionsdrohungen aufgrund türkischer Aggression im Ausland tun ihr Übriges. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ging die türkische Wirtschaftsleistung mit 9,9 Prozent so stark zurück wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr. Auch die galoppierende Inflation macht der Türkei zu schaffen. Es mangelt an Devisen, und das Vertrauen in die Lira geht immer weiter verloren. So beschleunigt sich die Inflation auf immer neue Rekordtiefstwerte des Wechselkurses.
In allen Bereichen Schrumpfung
Der Industriesektor brach um 16,5 Prozent ein, der Bausektor um 2,7 Prozent, der Dienstleistungssektor um 25 Prozent, die Verwaltung um 16 Prozent, Bildung und Gesundheit um 2,4 Prozent und andere Dienstleistungen um 18 Prozent. Auch gingen die Konsumausgaben um 8,6 Prozent und die Bruttoanlageinvestitionen um 6,1 Prozent zurück. Die Waren- und Dienstleistungsimporte gingen um 6,3 Prozent zurück, die Exporte um 35,3 Prozent. Obwohl bekannt ist, dass die Regierung die Daten der Statistikbehörde TÜIK manipuliert, kann der wirtschaftliche Zusammenbruch nicht verborgen werden.