Im Ausland haben seit Donnerstag für türkeistämmige Wahlberechtigte die Wahllokale für die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei geöffnet. Insgesamt sind 3,4 Millionen Menschen mit türkischer Staatsbürgerschaft in insgesamt 73 Ländern zur Stimmabgabe aufgefordert. Das betrifft auch die rund 1,5 Millionen in Deutschland lebenden Stimmberechtigten, die noch bis zum 9. Mai in türkischen Auslandsvertretungen wählen können.

Die Wahlurnen stehen in den türkischen Generalkonsulaten großer Städte. Eine Liste der türkischen Vertretungen in Deutschland gibt es auf der Seite des Auswärtigen Amtes. Die Wahlkoordination der Grünen Linkspartei (Yeşil Sol Parti, YSP) bietet für Stimmberechtigte in verschiedenen Städten im deutschen Bundesgebiet Transferfahrten zu den Wahllokalen an, unter anderem in Berlin, Dresden, Halle, Chemnitz, Magdeburg und Leipzig. Informationen können bei den kurdischen Gesellschaftszentren eingeholt werden. In Berlin gibt es Anlaufstellen in Wedding, Kreuzberg und Neukölln.

Abgestimmt werden kann zudem bis zum eigentlichen Wahltag am 14. Mai an den Grenzübergängen zur Türkei. Der kurdische Politiker Hüseyin Yılmaz, der sich in Berlin für das Bündnis für Arbeit und Freiheit engagiert, ruft alle Stimmberechtigten auf, unbedingt wählen zu gehen:

„Wir befinden uns in einem historischen Prozess. Die Wahlberechtigten müssen ihrer Rolle unbedingt gerecht werden. Für uns alle gilt, der Abstimmung im Sinne einer Generalmobilmachung zu begegnen. Wer nicht stimmberechtigt ist, ist in der Pflicht, zu unterstützen, wo es nötig ist.“