US-Theoretiker Michael Hardt unterstützt Öcalans Friedensinitiative

Der US-Denker Michael Hardt begrüßt den neuen Kurs von Abdullah Öcalan sowie der PKK und würdigt die Bemühungen der kurdischen Bewegung, unter schwierigen Bedingungen demokratische Strukturen und einen nachhaltigen Friedensprozess zu entwickeln.

„Eine neue Bedeutung von Frieden schaffen“

Der US-amerikanische Politikwissenschaftler und Theoretiker Michael Hardt hat sich positiv zum Friedensaufruf des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan geäußert. In einer an die Partei der Völker für Gleichheit und Demokratie (DEM) übermittelten Stellungnahme erklärte Hardt, er begrüße den von Öcalan und der PKK eingeschlagenen Kurs hin zu Frieden und demokratischer Erneuerung.

„Ich unterstütze die Entscheidung Öcalans und der PKK, einen neuen Weg in Richtung Frieden und Demokratie einzuschlagen“, heißt es in Hardts Erklärung. Es sei nun an der kurdischen Bewegung, „eine neue Bedeutung von Frieden zu schaffen und politische Strukturen zu entwickeln, die im Einklang mit demokratischen Prinzipien stehen“. Trotz anhaltender Repression sei er überzeugt, dass diese Aufgabe gemeistert werden könne, da die Bewegung ihre Innovationskraft bereits mehrfach unter Beweis gestellt habe.

Der seit seiner völkerrechtswidrigen Verschleppung aus Kenia in die Türkei im Jahr 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftierte PKK-Begründer Abdullah Öcalan hatte Ende Februar einen historischen Aufruf verfasst und seine Partei aufgerufen, den bewaffneten Kampf zugunsten von Frieden und einer demokratischen Gesellschaft zu beenden und die politische Auseinandersetzung um die kurdische Frage fortan ausschließlich mit friedlichen, demokratischen Mitteln zu führen.  Hardt fügte hinzu, die kurdische Freiheitsbewegung diene weltweit als Inspirationsquelle für soziale und politische Transformationsprozesse.

Über Michael Hardt

Michael Hardt (*1960) ist Professor für Literatur und Politische Theorie an der Duke University (USA) und bekannt für seine Arbeiten zur Globalisierung, Macht und sozialer Bewegungen. Gemeinsam mit dem italienischen Philosophen Antonio Negri verfasste er die international beachteten Bücher Empire, Multitude und Commonwealth. Hardt gilt als einer der einflussreichsten Denker der globalen Linken und bezieht regelmäßig Stellung zu Fragen von Demokratie, Souveränität und Widerstand.