Der internationalistische YPG-Kämpfer Konstantin Gedig (Nom de Guerre: Andok Cotkar) ist am 16. Oktober 2019 bei einem Luftangriff der türkischen Armee in Serêkaniyê (Ras al-Ain) in Nordsyrien ums Leben gekommen. Sein Leichnam konnte bis heute nicht geborgen werden. Die Linksabgeordnete Ulla Jelpke hat die Bundesregierung gefragt, welche Schritte bisher unternommen worden sind, um die Todesumstände aufzuklären. Die Regierung antwortete lapidar, sie stehe mit den Angehörigen in Kontakt und äußere sich aus Gründen des Schutzes von Persönlichkeitsrechten von Betroffenen grundsätzlich nicht zu Einzelfällen. „Aus blinder NATO-Bündnistreue weigert sich die Bundesregierung weiterhin, die Umstände des Todes von Konstantin Gedig bei einem türkischen Luftangriff in Nordsyrien vor zwei Jahren aufzuklären“, erklärte die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, zu der am Mittwoch erfolgten Antwort der Bundesregierung.
„Diese Nichtantwort auf meine Frage ist ebenso mies wie verantwortungslos. Denn gerade weil die Bundesregierung die Eltern von Konstantin Gedig in ihrer Trauer allein gelassen hat, wandten diese sich hilfesuchend an mich und weitere Abgeordnete. Wenn eine NATO-Armee bei einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf einen Nachbarstaat einen deutschen Staatsbürger tötet, dann darf das nicht als vermeintlicher ‚Einzelfall‘ unter den Teppich gekehrt werden. Konstantin, der sich als Internationalist den kurdischen Volksverteidigungskräften YPG angeschlossen hatte, verteidigte in Nordsyrien nicht nur die dort lebendenden Menschen gegen den IS und die von der Türkei unterstützten islamistischen Söldner sondern auch unsere Sicherheit in Europa. Das gilt es anzuerkennen. Ich unterstütze ausdrücklich den Wunsch der Eltern von Konstantin nach einer würdigen Grabstätte für ihren Sohn“, so Ulla Jelpke.