Reisebericht „Was geschieht in Rojava?“ in Frankfurt

Die kriegerischen Konflikte weltweit haben den Überlebenskampf der Menschen in Rojava fast in Vergessenheit geraten lassen. Der Journalist Luqman Guldivê bereiste die Region kürzlich und berichtet demnächst in Frankfurt von seinen Eindrücken.

Informationsveranstaltung am 8. Juli

Die kriegerischen Konflikte weltweit haben den Überlebenskampf der Menschen in Nord- und Ostsyrien, das vor allem von der Türkei permanent angegriffen wird, fast in Vergessenheit geraten lassen. Um dem zumindest ein wenig entgegenzuwirken und auf lokaler Ebene eine Plattform zu schaffen, die Interessierten als Informationsquelle gilt, veranstaltet die Städtefreundschaft Frankfurt-Kobanê e.V. in Kooperation mit der GEW Hessen am 8. Juli in Frankfurt die Vorstellung des Reiseberichts „Was geschieht in Nordostsyrien?“. Referieren wird der Journalist Luqman Guldivê, der kürzlich die Region bereiste. Er wird über die aktuelle Situation im Allgemeinen und die schulische und universitäre Bildung im Besonderen berichten.

Die Menschen in Rojava haben nach den Protesten des „Arabischen Frühlings“ 2011 und dem Rückzug der Assad-Regimes aus dem mehrheitlich von Kurdinnen und Kurden bewohnten Norden Syriens begonnen, eine Autonomie unter Beteiligung aller ethnischen, religiösen und gesellschaftlichen Kräfte aufzubauen: mit ihrem heutigen Namen die „Demokratische Selbstverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien“ (DAANES). Denn weitere, überwiegend arabisch geprägte Regionen haben sich nach der Befreiung vom Terror des Islamischen Staates (IS) ab 2015 der Selbstverwaltung angeschlossen.

„Die DAANES stellt ein überzeugendes friedenspolitisches Modell und einen Hoffnungsträger für die Menschen im Mittleren Osten und darüber hinaus dar“, betont die Städtefreundschaft in der Ankündigung der Veranstaltung. „Sie garantiert gleiche Rechte und Teilhabe auf allen Ebenen für Frauen, schließt alle ethnischen und religiösen Gruppen gleichermaßen ein, hat weitreichende Rechte von Kindern festgelegt und ist ökologisch ausgerichtet. Eine große Rolle spielt das radikal umgebaute Bildungssystem, in dem neue emanzipative, nicht-nationalistische Ansätze entwickelt und in dem die Muttersprachen aller Ethnien berücksichtigt werden. Die inzwischen weltweit bekannte Parole „Jin, Jiyan, Azadî – Frau, Leben, Freiheit“ wurde hier zur Leitlinie der gesellschaftlichen Organisierung. Und das in einer der Region, die von nationalistischen und religiös-extremistischen Kräften dominiert wird.“

Die Reiseberichtsvorstellung findet am Montag, 8. Juli, um 19 Uhr statt in:

Club Voltaire

Kleine Hochstr. 5

60313 Frankfurt

Weitere Informationen sind zu finden auf https://frankfurt-kobane.org/termine/

Titelfoto: Symbolbild: Volksparlament von Rojava in Dêrik, nach dem Entwurf von dem niederländischen Künstler Jonas Staal (c) J. Staal